Sichtlich zufrieden machte der Teamchef am Sonntagabend nach der Doppelrunde aus seinem Herzen keine Mördergrube und sagte auch mit Blick auf die aktuelle Tabelle: „Das tut gut!“ Der SCE hatte es mit zwei starken Gegnern, Emsdetten und Katernberg (Essen) zu tun. Eppingens Fachmann für Statistik, Dietmar Gebhard, sah in seiner Prognose (nach Sichtung der Mannschaftsaufstellungen vor dem Spiel) Eppingen jeweils vorn, allerdings nur knapp. Am Samstag traf man auf die Heimmannschaft in Emsdetten, am Spitzenbrett der zuletzt stark in die Weltspitze vordrängende junge Super-GM Anish Giri, gegen den Eppingens Pentala Harikrishna aber mühelos remisierte. Ebenfalls remis endeten die Partien von Maxim Rodshtein, Evgeny Postny und Zoltan Medvegy. Als der erstmals eingesetzte Namig Guliyev den SC Eppingen in Führung brachte, schien einem verdienten Sieg nichts mehr entgegenzustehen, denn Viktor Bologan (an Brett 2) konnte risikolos auf Gewinn spielen, und Christian Mann (an 8) traute man noch zu, ein Remis zu erreichen. Sebastian Bogner war zwischenzeitlich einem vom Gegner übersehenen tödlichen Figurenopfer entronnen. Diese ausgelassene Chance des Emsdettener Gegners ebnete Eppingen den Sieg. Das achte Brett ging für den SCE verloren, und Viktor Bologan konnte (trotz zähen Mühens bis fast 21.30 Uhr – natürlich wieder mal die letzte Partie der Bundesligarunde!) seinen Vorteil nicht zum Gewinn verwerten, aber der junge GM Bogner hatte das Spiel nervenstark gedreht und gewann zum knappen 4,5-Sieg für Eppingen.
Reisepartner Bayern München war gegen Essens Katernberger im parallelen Match chancenlos und verlor 1,5:6,5.
Zur achten Runde Sonntagfrüh traten alle Mannschaften unverändert an. Nach dem Sieg gegen Emsdetten war man im Eppinger Lager sehr optimistisch, auch diese Sonntag-Begegnung für sich entscheiden zu können. Eppingens Maxim Rodshtein geriet mit den schwarzen Steinen jedoch schnell in eine sehr passive Lage und musste sich mit einem klammen Remis zufrieden geben. Für ein Ausrufezeichen sorgte Namig Guliyev, der seinen Gegner mit furiosem Spieltempo unter Druck setzte und nach seinem Sieg in der siebten Runde auch seine zweite Partie für Eppingen gewann. Zu diesem Zeitpunkt wichen nur zwei Partien von zu erwartenden Remisergebnissen ab. An Brett 2 hatte Viktor Bologan eine gewinnträchtige Stellung erreicht, während an Brett 8 Christian Mann, Professor für Geschichte an der Uni Mannheim und einziger Nichtprofi im Eppinger Team dieses Wochenendes, sich mit Eröffnungsproblemen herumschlagen musste. Erwartungsgemäß endeten die Partien von Pentala Harikrishna und Sebastian Bogner remis. Bald darauf remisierte Christian Mann (übrigens gegen die einzige Dame an den 16 Brettern, Sarah Hoolt). Dann kams knüppeldick für die Katernberger. Zwar konnte GM Bologan letztlich doch nur remisieren, dafür rangen Zoltan Medvegy und Evgeny Postny ihre Gegner trotz remisverdächtiger Positionen regelrecht nieder. Und so kam es doch noch zu einem deutlichen 5,5:2,5 Sieg für den SCE. Bayern München verlor im parallelen Spiel gegen Ausrichter Emsdetten wiederum klar mit 1,5:6,5.
Dauermeister OSC Baden-Baden hat mit 16:0 Punkten nun schon drei Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Solingen. Einen Punkt hinter Solingen rangieren drei Mannschaften: Hockenheim, Eppingen und Bremen. Bis zur zentralen Endrunde in Eppingen vom 4. Bis 6. April dieses Jahres finden noch zwei Doppelrunden statt. Eppingen hat mit dem deutschen Meister nur noch in der Endrunde einen absolut favorisierten Gegner.

Schach-Bundesligarunden 7 und 8 SC Eppingen entführt alle vier Punkte aus Emsdetten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert