Da unser Spiel der ersten Runde auf einen noch unbekannten Termin verlegt wurde, startete erst heute unser Team in die U20 Bezirksliga. Die U20 Bezirksliga? Ist das nicht die Liga in der immer die gleichen paar Teams gegeneinander spielen bzw. ihre Spiele verlegen? Ein wenig hat die Liga wohl diesen Ruf. Heute empfingen wir unsere Gäste der Schachkommune Freibauer Steinsfurt.

Der aufmerksame Leser mag nun stutzen. Schachkommune Freibauer Steinsfurt?! Moment mal die gehören aber nicht zu den oben genannten „gleichen paar Teams“ !? Das ist korrekt!

Dieses Jahr spielen 7 Mannschaften in der U20 Bezirksliga. Unsere heutigen Gäste stellen als Neuling gleich 2 Teams! Neu dabei ist außerdem ein Team aus Walldorf.

Nun aber endlich zum heutigen Mannschaftskampf. Als Jugendleiter hatte ich heute das Vergnügen unser U20 Team – oder sollte man vielleicht besser sagen unser U12 Team !? – zu betreuen.

Die acht Schachsportler lieferten für dem geneigten Zuschauer eine Sammlung an spannenden, lehrreichen und taktischen Partien. Danil – amtierender U10 Bezirksmeister – hatte heute die neue Aufgabe das Spitzenbrett zu verwalten. Er konnte bereits früh einen Bauern gewinnen und im Mittelspiel eine weitere Figur. Jens konnte am 2. Brett früh Druck aufbauen und eine taktische Kombination nutzen, um einen Bauern und eine Qualität zu gewinnen. Nina konnte am 3. Brett früh einen Ihrer schwarzen Springer auf a1 platzieren. Dabei hat besagter Springer dort gleich einen Turm mitgenommen. Allerdings war da schon absehen, dass er den Weg zurück wohl nicht schaffen wird. Malte konnte am 4. Brett zunächst einen Bauern gewinnen. Anschließend verlor er allerdings eine Figur, sodass der Zwischenstand im frühen Mittelspiel der folgende war: Brett 1: Figur + Bauer mehr, Brett 2: Qualität und Bauer mehr, Brett 3: Voraussichtlich eine Qualität mehr und Brett 4 eine Figur weniger. Freilich ist die bereits eine nette Ausgangssituation. Dazu kommt, dass unser Ziel recht einfach ist: die Jugendlichen sollen Erfahrungen sammeln. Vorteilhafte Stellungen gewinnen, muss auch erst einmal trainiert werden. Ein sichere Hand zeigte bereits Jens, der seine Stellung immer weiter verbesserte, alle Figuren entwickele und fleißig Bauern einsammelte.

Auch Danil konnte seine Stellung immer weiter verbessern. Nina stand dem Problem gegenüber, dass es keine offenen oder halboffenen Linien für ihre Türme gab. Schließlich kostete eine Gabel sogar einen Turm, sodass wir am 3. Brett zittern mussten. Malte war es zwischenzeitlich gelungen einen Bauern und eine Qualität zu gewinnen, sodass die Materialverteilung sich in seine Richtung neigte. Wie ein routinierter Spieler entwickelte auch seinen 2. Turm, sodass mir die Stellung immer besser gefiel. Er konnte in ein Endspiel abwickeln, in dem er einen gefährlichen Freibauern bilden konnte. Leider kostete ein Überseher den Turm, sodass sein Gegner Läufer und Springer mehr hatte.

In der Zwischenzeit hatte Danil seinen Gegner weiter zusammengeschoben. Leider übersah er dann den letzten Trick in der Stellung, der unglücklicherweise gleich die Dame kostete. Sollte der Mannschaftskampf nun 1:3 enden? Jens war immer noch dabei, seine Stellung weiter zu verbessern.

Malte gelang es groß aufzuspielen. Er aktivierte seinen König – gegen die beiden schwarzen Leichtfiguren- und begann Bauer um Bauer einzusammeln. Würde Schwarz am Ende zeigen müssen, ob er mit Läufer und Springer Matt setzen könne? Und tatsächlich Malte kann den letzten schwarzen Bauern schlagen. Doch stattdessen läuft er mit seinem eigenen Freibauern los. Und das zu recht! Die gegnerischen Figuren hatten sich ein wenig verlaufen, sodass der Weg des Bauern frei war. Sehr gut gesehen! Leider wählte er nach einem „Verzweiflungsschach“ das falsche Feld für seinen König, sodass Schwarz seinen Läufer für den Freibauern opfern konnte – durch ein weiteres Schach – . Sonst wäre es zu einer interessanten Stellung gekommen in der Weiß eine Dame bekommt. Schwarz einen Freibauern auf f2, gedeckt von einem Springer auf h3 und unterstützt von einem Läufer auf e2. Die Analyse ergab, dass Weiß die Stellung gewinnt. Nun konnte auch Jens seine Partie gewinnen. Nina hielt ihre Stellung Remis. Leider habe ich da nicht mehr so viel mitbekommen, da wir bereits die Partien von Danil und Malte analysiert haben.

Endstand 1,5 : 2,5. Es ist natürlich immer schade, einen Mannschaftskampf zu verlieren, aber ich bin sehr zufrieden mit dem, was unser U12 Team gezeigt hat und ich denke, dass wir heute einiges gelernt haben. Weiter geht es am 25.11.17. Dann sind wir zu Gast bei der 2. Mannschaft der Schachkommune Freibauer Steinsfurt.

U20 Team startet mit Niederlage (Bericht zum U20 Spiel am 11.11.17)