Man hoffte beim SC Eppingen, beim Gastauftritt in Griesheim/Darmstadt einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen zu können. Die Voraussetzungen schienen gut, denn mit 2 GM,  3 IM und 3 FM brachte man 8 internationale Titelträger nach Hessen mit und war im Spiel am Samstag gegen die Gastgeber 4,39:3,61-Wertungsfavorit.

Zunächst ließ sich die Begegnung auch ganz gut an, denn nach zwei Stunden zeichneten sich deutliche Vorteile an den Brettern 1 bis 6 ab. Danach aber lief so ziemlich alles schief. Als GM Namig Guliyev (4) gegen einen um 200 ELO-Punkte schlechteren Gegner verlor, stand das Team unerwartet unter Druck. Unter dem Zwang, gewinnen zu  müssen, büßten IM Christopher Noe (1) und IM Florian Mesaros (2) ihre Vorteile ein und mussten ins Remis einwilligen. Danijel Gibicar (8) griff daneben und musste aufgeben. Auch IM Armin Juhasz (5) überzog bei  seinem ersten Einsatz für den SCE und verlor unnötig. Als FM Anton Bilchinski (7) schließlich die Zeit überschritt, lag Eppingen uneinholbar mit 1:5 hinten. GM Zoltan Medvegy (3) mit seinem Sieg und FM Jonas Hacker (5) mit einem Remis sorgten für eine leichte Ergebniskorrektur zum 2,5:5,5-Endstand – ein enttäuschendes Ergebnis nach hoffungsvollem Beginn. Parallel unterlag SCE-Reisepartner SC Untergrombach gegen den SC Heusenstamm ebenfalls mit 2,5:5,5.

Es war ein verrücktes Schach-Wochenende! Nach der Schlappe gegen die Gastgeber musste der SCE gegen den mächtig aufgerüsteten SC Heusenstamm Flagge zeigen, wenn der Auftritt in Südhessen nicht zum Fiasko geraten sollte. Und das Team um Jonas Reimold, das 3,10: 4,90-Außenseiter war, spielte imponierend auf und hätte durchaus gewinnen können. Die beiden Großmeister eröffneten den Reigen: Zoltan Medvegy (3) und Namig Guliyev (4) – der am Vortag noch enttäuscht hatte -, gewannen sicher, IM Christopher Noe (1) konnte seine Vorteile gegen seinen großmeisterlichen Gegner nicht verwerten und remisierte, ebenso FM Anton Bilchinski an Brett 7. Nach der Niederlage von IM Florian Mesaros (2) schrumpfte der Vorsprung zur Zeitkontrolle auf 3:2. IM Armin Juhasz (5) musste ins Remis einwilligen. Dann stand es lange 3,5:2,5. Als FM Danijel Gibicar (8) verlor und FM Jonas Hacker (6) seine Gewinn versprechende Stellung nicht nutzte, wurde es noch einmal eng. Aber Hacker hielt –bereits in der siebten Stunde – sein inzwischen leicht negatives Endspiel (Turm gegen Turm und Läufer) routiniert remis und das 4:4 war im Kasten. Parallel spielte Reisepartner SC Untergrombach in Unterzahl gegen Griesheim 4:4 und meldete sich im Kampf um den Klassenerhalt zurück. Untergrombach ist am 9.-10.12. Gastgeber der nächsten Doppelrunde mit Eppingen, Böblingen und Schönaich.

Zweite Doppelrunde der 2. Bundesliga Süd