Am 27.12.2021 hat ein ganz Großer des Eppinger Schachs seinen 90. Geburtstag gefeiert. Paul Funk, der in Heilbronn seine Schachkarriere begann und im Schachverband Württemberg auch Oberligaluft schnupperte, schloss sich nach seiner Verheiratung und Umzug nach Eppingen im Jahr 1958 dem SCE an, der -erst 1954 gegründet- noch in den unteren badischen Klassen „dümpelte“. Mit dem neuen Topspieler und  lokalen jungen Talenten begann der Siegeszug des SCE durch die Klassen. 

Der Vereinsmeister hieß dann für einige Jahre nur noch Paul Funk. Mit seinen beiden inzwischen verstorbenen jüngeren Brüdern Alfred und Günter -beide mit Oberligaerfahrung-  erklomm der Verein dann auch die badische Oberliga und schuf die Basis für den späteren Erfolgsweg. Auch bei den Landesmeisterschaften des badischen Verbandes (Kongresse) war Paul Funk bald eine bekannte Größe. Mehrfach (1969 und 1978) schaffte er den Aufstieg in das Titelturnier. Seine schönsten Erfolge landete er in den Jahren 1995, 1996, 1998 und 2004 bei den Senioren. Da wurde er badischer Seniorenmeister, 1994 Zweiter. Zusätzlich wurde er 2001 und 2004 Nestorenmeister. Auch bei den badischen Seniorenmeisterschaften der Vereins-Mannschaften heimste er mit dem SC Eppingen vier Titel ein. Den BSV vertrat er viele Jahre lang in dessen Teams bei der deutschen Senioren-MM der Landesverbände.

Paul Funk spielte als Bundesbahn-Beamter natürlich auch die Turniere des Bahn-Sozialwerks regelmäßig mit und errang dort zahlreiche Titel. Die häusliche Vitrine ist prall gefüllt mit Pokalen und Urkunden. Pauls besondere Liebe gehörte dem Kunstschach (Problemschach) das nicht immer eine Lieblings-Beschäftigung der Titeljäger ist.

Als Schachspieler war Paul Funk wesentlich ein Autodidakt. Einen richtigen Trainer hatte er nie. Seine Stärke waren seine Intuition und seine hohe Kreativität. Sonst hätte ihm Schach wohl auch keinen Spaß gemacht. Dass ihm dadurch sportlich Grenzen gesetzt waren, nahm er billigend in Kauf. Dem SC Eppingen diente er viele Jahre als Senioren-Referent und Helfer bei unzähligen SCE-Veranstaltungen im Team mit seiner vor zwei Jahren verstorbenen Ehefrau Gisela.

Turnierschach hat Paul Funk seit seinem Schlaganfall 2012 mit teilweiser Erblindung nicht mehr gespielt, nimmt aber am Vereinsgeschehen weiter regen Anteil. Vorsitzender Jonas Reimold und Ehren-Vorsitzender Gunther Uez gratulierten dem Ehrenmitglied und Jubilar vor Ort, überreichten ein Präsent und wünschten eine stabile Gesundheit und viel Lebensfreude im Kreise seiner Familie

SCE-Legende Paul Funk ist ein „‚Neunziger“