Der Weltmeister zu Gast in Eppingen ? – Europapokal mit Eppinger Aktiven
Die Schachweltmeisterschaft in Mexico City ist nach 14 umkämpften Runden beendet. Überlegener Sieger und damit neuer Weltmeister wurde mit 9,0 Punkten aus 14 Partien ohne Partieverlust der in der Weltrangliste führende 37-jährige Inder Viswanathan Anand, der in der deutschen Bundesliga seit der Saison 2002/03 für den OSC Baden-Baden am Brett sitzt. Titelverteidiger Vladimir Kramnik (Russland) teilte sich mit Boris Gelfand (Israel/SC Remagen) mit 8,0 Punkten den zweiten Platz in einem Turnier, in dem acht Bewerber doppelrundig um die Schachkrone kämpften.
Der Figurenkünstler aus dem südindischen Madras, der seit Jahren in Madrid lebt, war bei zwei großen Bundesligaevents der Saison 2004/05 zu Gast in Eppingen und absolvierte damals insgesamt vier Partien. Denkwürdig war insbesondere der glanzvolle Sieg gegen den rumänischen Europameister Liviu-Dieter Nisipeanu (damals am Spitzenbrett des SC Kreuzberg Berlin), den der Mann aus dem Lande des Rosenapfelbaums in der Eppinger Realschule in der „Bundesligapartie des Jahres“ in 27 Zügen vom Brett fegte.
Wird der Inder am Wochenende 08.-09.03.2008 dem Eppinger Publikum in der Hardwaldhalle am Spitzenbrett des OSC Baden-Baden nun auch als Weltmeister seine Aufwartung machen? Das wäre natürlich die Attraktion einer Veranstaltung, an der neben dem gastgebenden SC Eppingen und Reisepartner TV Tegernsee der Deutsche Meister OSC Baden-Baden und Aufsteiger SG Turm Trier teilnehmen.
Im türkischen Antalya/Kemer findet in der Zeit von 02.-10.10.2007 der Europa-Cup für Vereinsmannschaften (Männer und Frauen) statt. Nach dem Rückzug von NAO Paris vor zwei Jahren ist die Dominanz der russischen Teams nicht zu übersehen.
Viele der Topspieler, die an der Weltmeisterschaft in Mexico City teilgenommen haben, sind noch erholungsbedürftig und werden fehlen. Ob der neue Weltmeister Viswanathan Anand für den deutschen Meister OSC Baden an die Bretter gehen wird, ist noch offen. Ohne ihn sind die Badestädter hinter den russischen Vereinen Ural Sverdlovskaya und Titelverteidiger Tomsk nur die Nummer 3 der Setzliste von insgesamt 55 Sechser-Mannschaften bei den Männern. Mit dem „Tiger von Madras“ würden sie in die Spitzenposition rücken.
Im Europa-Cup dabei auch zwei Spieler aus dem Bundesligakader des SC Eppingen: Sergey Tiviakov spielt im russischen Team von Saratov (Startliste Nummer 7) mit, Zoltán Gyimesi tritt für den ungarischen Verein Csuti Hydrocomp SC (Startliste Nummer 21) an.
Zum besseren Verständnis: Spieler können europaweit in mehreren Vereinen spielen, soweit sich die nationalen Spielpläne nicht überschneiden. Nur innerhalb der jeweiligen Föderationen sind sie auf einen Verein festgelegt. Wenn sie am Europacup teilnehmen, müssen sie sich rechtzeitig für einen Verein in diesem Wettbewerb entscheiden.