Gegen Hamburg lag eine Sensation in der Luft
Schon am Samstag hatte sich das Eppinger „Rumpfteam“ vorzüglich geschlagen. Am Sonntag fehlte nicht viel und die Eppinger hätten gegen den Gastgeber und deutschen Vizemeister Hamburger SK von 1830 die ersten Mannschaftspunkte eingefahren. 3,5:1,5 führten die Gäste aus der Fachwerkstadt bereits. Die drei ungarischen Großmeister im Team hatten sämtlich gepunktet, der Aseri Guliyev remisiert und nur Arndt Miltner hatte den Punkt abgegeben. Selbst der Hamburger „Liveticker“ sah an den Brettern 5,6 und 8 nur minimale Vorteile für die Hanseaten und wenig Hoffnung auf eine nachhaltige Korrektur des Ergebnisses. Aber dann „verirrte“ sich Thomas Welz’ Dame hinter den gegnerischen Reihen und ging auf sehenswerte Weise verloren. 3,5:2,5! Und nun wurde es noch einmal eng. Maximilian Meinhardt geriet mit einem Minusbauern im Endspiel schwer unter Druck. Parallel kämpfte Lothar Vogt mit Turm gegen Läufer und drei Bauern. Der Jungmeister aus Schifferstadt konnte die Partie nicht mehr halten, aber der Routinier aus Leipzig sicherte mit seinem Remis das 4:4 und damit wenigstens einen Mannschaftspunkt. Die Prognose hatte die Hamburger mit 4,51:3,49 vorne gesehen.
Die Einzelergebnisse (Eppingen zuerst genannt): GM Berkes – GM Gustafsson 1:0, GM Acs – GM Dr. Ftacnik 1:0, GM Guliyev – GM Kempinski remis, GM Medvegy – GM Dr. Müller 1:0, GM Vogt – IM Heinemann remis, FM Meinhardt – IM Dr. Beikert 0:1, FM Miltner – IM Reeh 0:1, Welz – Sebastian 0:1. Endergebnis: 4:4!
Der erste Doppelspieltag brachte den Eppingern nicht nur Freude. Die vier Aufsteiger, die in Eppingen als Hauptrivalen im Kampf um den Klassenerhalt gesehen werden, punkteten sämtlich. Trier und Erfurt stehen derzeit bei sensationellen 3:1-Punkten.
Aber in Hamburg haben die Fachwerkstädter Moral gezeigt. Wenn es gelingt, die Stammspieler mal sämtlich ans Brett zu bringen, hat man bis auf Baden-Baden wohl gegen jede Mannschaft eine Chance.
1. Bundesliga der Sonntag

