Fast in Bestbesetzung zwei Siege gegen die Hauptstadtvereine

Über das gegen den SC Kreuzberg Berlin gewonnene Samstagspiel wurde bereits berichtet.
Am Sonntag zeigte sich das moralisch gefestigte Eppinger Team gegen Gastgeber SK Zehlendorf Berlin von seiner besten Seite und gewann knapp, aber sicher mit 4,5:3,5. „Der Eppinger Sieg war verdient – wir hatten an keinem Brett konkrete Gewinnchancen“ kommentierten die Ausrichter auf ihrem Liveticker. So war es denn auch!
Früh zeigten sich an beim zuletzt nicht so erfolgsverwöhnten Namig Guliyev Erfolg versprechende Vorteile, woraufhin sich die übrigen Teammitglieder in kontrollierter Offensive übten. Erfahrene Großmeister – und es saßen nur solche an Eppinger Brettern – können das eben. Selbst der sonst so stürmische Jungstar Arik Braun reihte sich ein. Nach einer Reihe Remisen, die zumeist ausgekämpft waren, realisierte der in Paris lebende Aseri an Brett 6 seine Vorteile und brachte die Eppinger damit in Führung.
Das 3,5:2,5 für Eppingen hatte weit über die Zeitkontrolle hinaus Bestand. Die Südwestberliner versuchten alles, aber Acs und Balogh hielten den Eppinger Gesamterfolg mit ihren Remisen nach fast 6 Stunden fest.
Die Einzelergebnisse (Eppingen zuerst genannt): GM Berkes – GM Predojevic, IM Braun – GM Ruck, GM Gyimesi – GM Maksimenko, GM Balogh – IM Berczes, GM Acs – IM Meister, alle remis, GM Guliyev – FM Berger 1:0, GM Medvegy – IM Werner remis, GM Vogt – Orzech remis. Endergebnis: 4,5:3,5 für Eppingen (die ELO-Prognose von 4,80:3,20 war davon nicht weit entfernt).
Die Fachwerkstädter haben sich mit dem „Doppelschlag“ in Berlin erstmals von den Abstiegsrängen entfernt, wenn auch nur um zwei Punkte. Während an der Spitze Titelverteidiger OSC Baden-Baden unangefochten seine Kreise zieht, liegt das übrige Feld immer noch dicht beisammen, so dass jede Doppelrunde erhebliche Veränderungen bringen kann. Und diese Doppelrunde am 08.-09.03.2008 sieht am Spielort Eppingen (weitere sind Bindlach, Mülheim/Ruhr und Hamburg) das Schachjahresevent in der Hardwaldhalle am Berliner Ring mit dem Deutschen Meister OSC Baden-Baden und dem stärksten Aufsteiger SG Turm Trier und natürlich auch dem Eppinger Reisepartner TV Tegernsee. Dann werden fast 30 Großmeister an den Brettern sitzen, darunter das Starensemble aus der Bäderstadt im Mittelbadischen. Und wenn die Eppinger Glück haben (oder Pech!), gibt sich auch der indische Weltmeister Viswanathan Anand die Ehre in der Fachwerkstadt.
Ob die Mannen um Teamchef Hans Dekan danach den zehnten Tabellenplatz halten können, ist fraglich. Man ist nicht so vermessen, dass man sich gegen die Weltauswahl von der Oos etwas ausrechnen würde, aber gegen die starken Trierer will man schon mithalten können.

Eppinger Befreiungsschlag in Berlin