Eppingens „Zweite“ hält in der Oberliga Baden Anschluss zur Spitze
Manchmal muss man auch Glück haben! Als am Sonntagmorgen der zuverlässige Thomas Gruber wegen Krankheit absagte, konnte Teamchef Tobias Wenner aus dem schmalen 14-Mann-Kader niemand mehr nachordern.
So fuhr man denn zum Neuling SG Dreisamtal Kirchzarten ins badische „Höllental“ mit wenig Hoffnung, die sich noch verringerte, als die Gastgeber ihre bis dahin beste Aufstellung präsentierten. Selbst die schweizerischen „Legionäre“ der Schwarzwälder waren trotz samstäglichen Spieltags in der Schweiz zugegen.
Bis zur Zeitkontrolle nach vier Stunden hatten die Eppinger mit einigem Glück ein 3,5:3,5 geschafft und nur Teamchef Wenner saß noch am Brett und versuchte, seine in der Zeitnot „verpatzte“ ursprünglich vorteilhafte Stellung retten. Als aber sein Gegner die ihm gebotenen Chancen nicht nutzte, konnte Wenner schließlich sogar noch gewinnen. Gerne bekannte er später, dass es die neue 3-Punkte-Regel war, die ihn veranlasste, in der Endphase ein gegnerisches Remisangebot abzulehnen und sein Glück zu versuchen.
Die Einzelergebnisse (Eppingen II zuerst genannt): IM Schulze – IM Känel remis, FM Schneider – Rufener 0:1, FM Raupp – FM Schwing 1:0, DM Gruber – Scherer kampflos 0:1, Dudek – Brönnimann 0:1, Wenner – Gierth 1:0, Schulte – Budisin 1:0, Sandmeier – Nabavi 1:0. Endergebnis: 4,5:3,5 für Eppingen II (die ELO-Prognose lautete 3,58:4,42, also genau umgekehrt).
Der sechste Spieltag hat einige Klärungen gebracht. In der 2. Bundesliga steht der OSC Baden-Baden II auf Platz 3 und kann praktisch nicht mehr absteigen. So kann die in der Oberliga führende „Dritte“ der Badestädter nicht aufsteigen, weil jeder Verein in den obersten drei Spielklassen nur jeweils eine Mannschaft unterhalten darf. So würde auch die Eppinger „Zweite“ nicht aufsteigen können, wenn das Flaggschiff aus der Bundesliga absteigen würde. Nach dem erfolgreichen Abschneiden in Berlin hat die „Erste“ wieder alle Chancen, drin zu bleiben. So wäre der Weg für die „Zweite“ wieder frei.
Im Kampf der heißen Titelanwärter hat am Sonntag der SC Neuhausen die hoch gehandelte SVG Hockenheim geschlagen und ist wohl der härteste Rivale der Eppinger.

