2:2 gegen den Olympiasieger von 2004

Langsam wird es unheimlich mit dem „Deutschland-Vierer“ bei der Schacholympiade in Dresden. Zwei Tage nach dem hart erkämpften 2:2 gegen die favorisierten Russen konnten die Deutschen am Mittwoch auch die an Nummer 2 gesetzten Ukrainer stoppen. Zwar gingen die Osteuropäer durch einen Sieg an Brett 2 (Jungstar Karjakin gegen Khenkin) in Führung, aber nach einem Remis von Gustafsson an Brett 3 (gegen Eljanov) glich der deutsche Meister Fridman durch einen Sieg an Brett 4 (gegen Efimenko) aus. Nun schaute alles auf den bis dahin überragend aufspielenden Arkadij Naiditsch, der am Spitzenbrett den ukrainischen Titanen Vassily Ivanchuk stoppen musste, was ihm nach über fünf Stunden und 65 Zügen auch gelang. Remis und ein weiteres 2:2 für die noch immer ungeschlagenen Deutschen. Die Osteuropäer waren mit einem ELO-Schnitt von 2.729 gegenüber 2.647 der Deutschen hoch favorisiert gewesen.
Deutschland II unterlag erwartungsgemäß mit 1,5:2,5 gegen Griechenland, wobei Eppingens Arik Braun an Brett 2 seine erste Niederlage hinnehmen musste, aber mit 3,5 Punkten aus 6 Partien immer noch über der Punkteerwartung (3,28) liegt. Falko Bindrich hatte einen weiteren freien Tag. Deutschland III gewann gegen Paraguay mit 3:1.
Die deutschen Damen erwischten einen rabenschwarzen Tag. Deutschland I unterlag gegen Serbien mit 1,5:2,5, Deutschland II gegen Kroatien mit 0,5:3,5 und Deutschland III gegen Moldawien mit 1,5:2,5.
Ungarn mit den Eppingern Csaba Balogh und Ferenc Berkes am Brett gewann bei den Herren nur knapp mit 2,5:1,5 gegen Kolumbien. Balogh remisierte, Berkes gewann, während die „Grande Dame“ des Frauenschachs, Judit Polgar ihre zweite Niederlage in Folge kassierte.
Bei den Herren führen Armenien und Russland mit jeweils 11:1-Punkten vor Deutschland I, Ukraine, Indien, Israel, Frankreich, China und Rumänien mit jeweils 10:2-Punkten. Bei den Damen hat sich China mit totalen 12:0-Punkten bereits etwas abgesetzt und führt vor fünf punkgleichen Teams: Russland, Niederlande, Ukraine, USA und Polen mit jeweils 10:2-Punkten.
Am Donnerstag ab 15:00 Uhr kommt es zu folgenden Spitzenbegegnungen bei den Herren: Armenien gegen Russland (Titelverteidiger gegen ELO-Favorit!), Deutschland I gegen Rumänien, China gegen Ukraine, Indien (ohne Weltmeister Anand) gegen Frankreich, Israel gegen Spanien, USA gegen Ungarn (Spanien, USA und Ungarn liegen mit 9:3-Punkten im Verfolgerfeld). Deutschland II trifft auf den Irak, Deutschland III auf die starken Kubaner.
Bei den Damen gibt es folgende Spitzenbegegnungen: China gegen USA, Russland gegen Polen und Niederlande gegen Ukraine. Deutschland I hat des mit den Italienerinnen, Deutschland II mit Brasilien und Deutschland III mit Surinam zu tun.

Deutschland I stoppt auch die Ukraine