Das Eppinger Team blieb ohne Sieg unter den Besten Deutschlands
„Dabei sein ist wichtiger als siegen“, lautet die bekannte, aber sportlich wenig befriedigende Devise der Verlierer.
Die ehrgeizige Jungtruppe der SCE-U14 tröstete das wenig. Man hatte sich über Bezirk und Verband für die baden-württembergische Meisterschaft qualifiziert und dort mit einem dritten Platz das „Ticket“ zur deutschen U14-Meisterschaft in Arendsee im nördlichen Sachsen-Anhalt gelöst. Dass man in der Startliste der 20 Vierer-Mannschaften nur Rang 19 einnahm, störte nicht sonderlich. Die Wertungszahlen sind schließlich verbandsübergreifend nicht immer aussagekräftig.
Zunächst ließ sich alles gut an. Fünf Spieler und Teamchef Peter Noe standen zur langen Fahrt nach Sachsen-Anhalt bereit. Mit einem Fahrzeug der Firma RST-Elektronik wurde das Anreiseproblem gelöst und vor Ort wurden die Spieler von Co-Betreuer Georg Schückler mit T-Shirts, Baseballmützen, Trainingsjacken und Kugelschreibern der Firma Salmet ausgestattet. Leider wirkte sich das neue „Corporate Identity“ der SCE -Truppe sportlich nur bescheiden aus.
Es ging durchweg knapp her und es wurde erbittert gekämpft, aber am Ende standen fünf zum Teil unglückliche 1,5:2,5-Niederlagen und zwei 2:2-Ergebnisse zu Buche. Mit 2:12-Mannschaftspunkten und recht guten 11,5:16,5-Brettpunkten belegte man den 20. und letzten Platz. In der Schlussrunde hatte man nur drei Spieler am Brett, weil Spitzenmann Christopher Noe erkrankt war. So ging gegen den SV Balingen das einzige Spiel knapp verloren, in dem man sich in der Favoritenrolle befand. Ein Sieg hätte zwei Plätze Verbesserung gebracht.
Dass die Mannschaft nicht enttäuschte, belegt auch die Tatsache, dass vier der fünf eingesetzten Eppinger Spieler ihre Wertung zumeist deutlich verbesserten. Überragend Christopher Noe mit 5,5 Punkten aus gespielten 6 Partien am Spitzenbrett. Auch Cedric Hahn mit 2,5 Punkten aus 7 Partien an Brett 2 machte seine Sache gut. Philipp Essig – der Jüngste im Aufgebot – hatte viel Pech. Seine Partien an Brett 3 hätten mehr als 0,5 Punkte aus 7 Einsätzen verdient gehabt. Jan Schückler und Oliver Weißert spielten abwechselnd an Brett 4 und überraschten angenehm. Jan Schückler erzielte 2 Punkte aus 4 Partien und Oliver Weißert 1 Punkt aus 3 Einsätzen. Das lag deutlich über den Erwartungen und brachte erhebliche Wertungszuwächse.
Mit dem Geschehen an der Spitze hatte der SC Eppingen nichts zu tun. Um die Medaillen wurde hart gekämpft. Das Quartett des Aachener SV 1856 setzte sich im Finish unter drei punktgleichen Mannschaften mit einem halben Brettpunkt Vorsprung gegenüber dem SC Forchheim/Franken und der lange führenden SG Eintracht Neubrandenburg durch.
Nun muss man in Eppingen den dornenreichen Weg bis zur „Deutschen“ erneut gehen. Immerhin sind alle Spieler im Jahre 2010 für die U14 noch spielberechtigt. Aus den jüngeren Jahrgängen drängen neue Talente nach. Dass Jugendarbeit eine Daueraufgabe ist und Geduld erfordert, ist auch beim SC Eppingen bekannt. Realistische Ziele sind neben dem Werdegang des „Flaggschiffs“ U14 die Qualifikationen der U12 und der U16 für die badische Ebene. Auch in der „Königsklasse“ U20 will man beim Aufstieg in die BW-Liga ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Es gibt noch Einiges zu tun bei der Eppinger Schachjugend!

