Beobachtet von dem Eppinger Vereinschef Rudi Eyer!
• Zum Saisonausklang trafen sich in Eppingen die Teams aus Trier, Emsstetten und Wattenscheid. Obwohl es für das Quartett im Grunde nur noch um die „Silberne Zitrone“ ging, hatten die Vereine zwar nicht ihre Topformationen aufgeboten, aber auch nicht ihren „Volkssturm“.
• Eine ziemlich weite Anreise nahm Elisabeth Paehtz auf sich, denn sie kam aus der russischen Hauptstadt Moskau direkt in die „Metropole des Kraichgaus“. In der U-Bahn war sie auf dem Weg zum Flughafen auch noch Opfer eines Taschendiebstahls geworden. In dem Gedränge spürte sie plötzlich, wie sich eine Frau in ihrer umgehängten Handtasche zu schaffen machte. Obwohl sie dies relativ schnell checkte und die „Dame“ ansprach, kam ihr bei dem Vorfall die Migrationskarte abhanden – ein Umstand, der bei der Ausreise leicht für Komplikationen hätte sorgen können, aber es ging alles gut.
• Ebenfalls aus Russland, seiner ursprünglichen Heimat, reiste die Eppinger Nummer 1, Sergej Tiviakov, an. Aber nicht, weil er in seiner alten Heimat ein Turnier mitspielte, nein, er besuchte dort seine Freundin. Auf meine Frage, warum sie nicht zu ihm nach Holland zieht, entgegnete er, dass die niederländischen Einreisevoraussetzungen sehr streng seien. Wer dorthin einwandern möchte, muss zuvor schon die Sprache beherrschen und das sei sehr schwierig.
• Am allerletzten Spieltag sorgten die Gastgeber noch für ein Novum in der Saison 2009/2010: Als einziger aus der 6-köpfigen Phalanx der Magyaren stand Zoltan Medvegy im Aufgebot. Verantwortlich dafür war die totale Terminüberschneidung mit der ungarischen Staatsliga, in der wichtige Spiele anstanden. Für einige der in Eppinger Diensten stehenden Ungarn ging es dabei um die Meisterschaft, für die anderen um den Abstieg. Fürwahr eine kuriose Situation..
• Zwei Mal in Folge musste Turm Emsdetten den weiten Weg (480 km) in den Kraichgau antreten. Die Anreise verlief ohne größere Komplikationen. So konnten der Emsdettener Mannschaftsführer Reinhard Lüke und der Eppinger Vereinschef Rudi Eyer am Freitagabend ausgiebig fachsimpeln. Und am Samstag stürzte sich ein Sportredakteur der „Heilbronner Stimme“ auf den Mann aus dem Emsland, um ihn zu interviewen. „Uns gefällt es hier. Die Bundesliga-Runden sind überdurchschnittlich gut organisiert, auch der Austragungsraum ist klasse.“ Natürlich gehen solche Statements runter wie Öl…
• Obwohl die Niederlage gegen die sympathischen Emsländer zumindest für mich unerwartet kam, schafften die Gastgeber noch den Sprung auf Platz sechs in der Schlusstabelle, womit sie ihre Fans durchaus versöhnten. Das offizielle Saisonziel der Vereinsführung hieß ohnehin „nur“ einstelliger Tabellenplatz! Solchen Fragen wie „Was ist nur mit den Eppingern los?“ zum Trotz – der 6. Rang bedeutet das zweitbeste Bundesligaergebnis in der Vereinsgeschichte…
• Natürlich regt der letzte Spieltag dazu an, die fast abgelaufene Saison zu bilanzieren: Der Trierer Teamchef Stefan Müllenbruck und sein Spieler Dietmar Kolbus stimmten darin überein, dass der Spielplan 2009/2010 für ihren Verein (und damit auch für den Reisepartner Eppingen) sehr schlecht war. Wenn man in den ersten Runden fast durchweg auf die stärksten Teams der Liga trifft, erwartungsgemäß verliert und sich nach sieben Spieltagen am Ende der Tabelle wiederfindet, dann ist das alles andere als eine gute Ausgangsposition für den Klassenerhalt…
• Am Sonntag beschloss die Eppinger Reserve eine weitere erfolgreiche Saison in der badischen Oberliga. Das Match fand in der „Hardwaldhalle“ parallel zu den Bundesligakämpfen statt. Mit einer derben Klatsche (1:7) im Gepäck musste Slavija Karlsruhe am letzten Spieltag die Heimreise in die Fächerstadt antreten. Ganz besonders erfreulich aus hiesiger Sicht sind zwei Aspekte: Zum einen sicherte sich FM Thomas Raupp an Brett 3 mit einer Top-Leitung eine IM-Norm. Zum andern traten bis auf die 4. Runde, als Michael Franke durch Rudolf Striebich ersetzt werden musste, immer dieselben acht Spieler an. Also eine echte Mannschaft, die am Ende noch unerwartet auf Platz fünf sprang, obwohl sie vor Saisonbeginn von allen Experten zu den Abstiegskandidaten gezählt worden war. Doch bisweilen irren sich auch die Fachleute – und das ist gut so!!!