Elisabeth Pähtz und Falko Bindrich für die Olympiade nominiert

Die Nominierung der deutschen Mannschaften für die 39. Schacholympiade im westsibirischen Chanty -Mansijsk vom 21.09.-03.10.2010 stand unter keinem guten Stern. Die vier wertungsbesten deutschen Spieler bei den Männern –allesamt Profis –verzichteten, weil die angebotenen Honorare auf der Basis der Schacholympiade im heimischen Dresden 2008 nicht ihren finanziellen Vorstellungen entsprachen. Damit nicht genug: auch bei den Frauen fielen die Nummer 2 und 3 aus persönlichen (familiären) Gründen aus. Der DSB entschied sich unter Verzicht auf höhere sportliche Ambitionen für die Nominierung zweier Perspektivteams, die mit einem Durchschnittsalter von 22 bis 23 Jahren Hoffnungsträger für die Zukunft sein könnten.
Mit dabei sind aus dem SCE – Bundesligakader IM/WGM Elisabeth Pähtz (Nummer 1 bei den Frauen) und GM Falko Bindrich (Nummer 3 bei den Männern). Die Wahlberlinerin ist die Nummer 20 der aktuellen Frauenweltrangliste und durchaus in der Lage, allen denkbaren Konkurrentinnen erfolgreich Paroli zu bieten. Schwerer wird es GM Falko Bindrich haben, für den die Olympiade nach dem guten Abschneiden bei der U20-Weltmeisterschaft in Argentinien das schwerste Turnier in seiner Schachlaufbahn werden könnte. Aber für den jungen Mann aus dem sächsischen Zittau ist es auch eine echte Chance, sich im Kreise der Großmeister endgültig zu etablieren.
Man darf gespannt sein, wie sich die beiden Eppinger im „Autonomem Kreis der Chanten und und Mansen“ östlich des Uralgebirges schlagen werden. Die Titularnationen, die der recht wohlhabenden Stadt (Ölforderindustrie) ihren Namen gegeben haben, sind zwei kleine finno-ugrische Völker (die Region gilt als die Urheimat der Ungarn). In Chanty -Mansijsk wurden bereits einige Schach-Weltcup-Turniere ausgerichtet. Ansonsten ist die Stadt durch den Wintersport (u. a. einige Biathlon-Weltmeisterschaften) bekannt geworden.

„Ab nach Sibirien“