Falko Bindrich auf gutem Platz 10 bei den Junioren
Die Weltmeisterschaft der U20 gilt als die Königsklasse im Jugendschach! Entsprechend bemühen sich die Föderationen, ihre besten Nachwuchsspieler zu diesem Wettbewerb zu entsenden. Bei der U20 spielen mit schöner Regelmäßigkeit auch Spieler mit, die eigentlich auch in einer unteren Altersklasse ihre Chancen wahrnehmen könnten. Auffällig war, dass sich China als große Schachnation heuer nicht beteiligte. Einige der starken „Youngsters“ aus dem Reich der Mitte hätten sicher gute Chancen gehabt.
Beim Schachclub Eppingen verfolgte man aufmerksam das Abschneiden zweier Spieler aus dem Erstligakader des Vereins im ostpolnischen Chotowa-Czarna. Bei den Junioren schlug sich GM Falko Bindrich als die Nummer 15 der Startrangliste (122 Teilnehmer, 13 Runden) vorzüglich. Mit 8,5 Punkten belegte der 20-Jährige aus dem sächsischen Zittau in einem Klassefeld mit rund 20 Großmeistern und vielen weiteren Titelträgern Platz 10 nur einen halben Punkt hinter den Medaillenrängen und mit einer beachtlichen Performance von 2.573, die mehr als 50 Punkte über seiner eigenen ELO -Zahl (2.522) liegt. Nur die Partie gegen den peruanischen GM Cordova Daza ging verloren (dazu 5 Gewinne und 7 Remisen). Weltmeister wurde mit 10 Punkten der russische Favorit Dmitry Andreikin mit 10 Punkten vor seinem punktgleichen Landsmann Sanan Sjugirov. Fast hätten die Russen alle drei Medaillen geholt. Aber der polnische Lokalmatador Dariusz Swiercz sicherte sich in der Schlussrunde Bronze mit 9 Punkten an der Spitze einer punktgleichen Vierergruppe.
IM/WGM Anna Muzychuk aus dem ukrainischen Lwiw (Lemberg) war mit ELO 2.527 die hohe Favoritin im Wettbewerb der Juniorinnen (81 Teilnehmerinnen, 13 Runden). Die für Slowenien startende 20-Jährige wurde dieser Rolle auch gerecht und gestand in den Runden 1 bis 11 zur zwei Gegnerinnen ein Remis zu. Aber in Runde 12 musste sie gegen die Zweite der Startrangliste, die zu diesem Zeitpunkt schon abgeschlagene peruanische WGM Cori Tello ihre einzige Niederlage hinnehmen und bei nunmehrigem Gleichstand an der Spitze noch um den Titel zittern. Aber sie behielt die Nerven und gewann in Runde 13 rasch, während sich ihre russische Rivalin gerade noch ins Remis retten konnte. Gold also mit 11 Punkten (Performance 2.557) für Anna Muzychuk, Silber für die Russin Olga Girya mit 10,5 Punkten und Bronze für die Inderin Rout Padmini mit 10 Punkten.
SCE -Teamchef Hans Dekan wird sich freuen: Anna Muzychuk und Falko Bindrich sind bereits in Bundesligaform!

