Baden-Baden, Bremen, Eppingen und Solingen im Gleichschritt – Mülheim fällt zurück

Als die Aufstellungen für das Bundesligaevent am Donnerstagmittag vorlagen, war absehbar, dass Titelverteidiger OSG Baden-Baden mit einer riesenstarken Aufstellung gegen den SV Mülheim Nord nichts anbrennen lassen wollte. Die gastgebenden „Nordler“ hatten nicht die geringste Chance beim 1,0:7,0 gegen die Badestädter, zumal ihre Stars Vachier-Lagrave und Motylev nicht zur Verfügung standen. Parallel tat sich der badische Reisepartner der Meisterschaftsfavoriten von der Oos, der SC Eppingen gegen die Essener Vorstädter der SF Katernberg anfangs recht schwer. Nach einem Remis von Zoltán Gyimesi brachte der zuletzt etwas glücklose Arik Braun die Fachwerkstädter in Führung, die nach dem Gewinn von Ferenc Berkes und dem aus Eppinger Sicht nicht eingeplanten Partieverlust von Sergey Tiviakov mit 2,5:1,5 auch über die Zeitkontrolle hinweg Bestand hatte. Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich bereits ein Eppinger Gesamterfolg ab. Die Realisierung der Vorteile war freilich mühsam und zeitraubend. Evgeny Postny baute die Führung trotz ungleicher Läufer auf 3,5:1,5 aus und Zoltán Medvegy behielt gegen einen stürmisch angreifenden Gegner die Nerven und den Sieg bringenden Freibauern. Der Mannschaftserfolg war damit in trockenen Tüchern, aber das Ende der Begegnung zog sich bis 21:00 Uhr hin. Peter Acs und Robert Ruck hatten schon in der Eröffnungsphase Material für Entwicklungsvorteil geopfert, der sich spät auszahlte. Bei Peter Acs freilich nur zur Hälfte, denn das Doppelturmendspiel konnte sein Gegner zum Remis abwickeln, aber Robert Ruck gewann schließlich und stellte damit das 6:2-Endergebnis her.
Die Einzelergebnisse der Begegnung Eppingen – Katernberg (Eppingen zuerst genannt): GM Berkes – GM Chuchelov 1:0, GM Tiviakov – GM Bischoff 0:1, GM Postny – GM Glek 1:0, GM Gyimesi – IM Zaragatski remis, GM Acs – IM Ris remis, GM Braun – GM Siebrecht 1:0, GM Ruck – IM Dr. Scholz 1:0, GM Medvegy – FM Rosen 1:0. Endergebnis 6,0:2,0; die Prognose hatte 5,5:2,50 gelautet!
Damit behielten die Eppinger den dritten Platz vor der schweren Begegnung gegen den SV Mülheim. In Delmenhorst tat sich Eppingen-Rivale SV Werder Bremen gegen den abstiegsgefährdeten SC Remagen beim 4,5:3,5 sehr schwer, obwohl die Rheinländer nur mit 7 Spielern angetreten waren und den Hanseaten Brett 4 kampflos überließen. Überraschend war dabei auch, dass die ukrainischen Olympiasieger in Bremer Diensten Eljanov und Efimenko ihre Partien an den Spitzenbrettern verloren. Am Sonntag kommt es nun zu den wichtigen Spielen Eppingen (Nr. 3) gegen Mülheim (Nr. 5) und Solingen (Nr. 4) gegen Bremen (Nr. 2).

Schachbundesliga in Mülheim/Ruhr – der Samstag