OSG Baden-Baden vor dem Titelgewinn – SC Eppingen hat Bronze sicher
Der erste Teil des großen Finalevents in Baden-Baden hielt, was er versprochen hatte. Die beiden Spitzenteams lieferten sich einen Kampf bis auf das Messer und erst in der sechsten Stunde begann der SV Werder Bremen Schwächen zu zeigen. Als schließlich beim Stand von 3:3 Peter Svidler seine Vorteile gegen Vugar Gashimov zum Sieg verdichtete und kurz danach Deutschlands Nummer 1 Arkadi Naiditsch gegen Tomi Nyback nachlegte, war die sechste Meisterschaft des OSG Baden-Baden in Folge unter Dach und Fach. Offiziell wird sie erst, wenn die Badestädter am Sonntag gegen das punktlose Schlusslicht Delmenhorster SK wenigstens ein 4:4 erzielen, aber daran zweifelt niemand.
Gewissermaßen eine wenig beachtete Nebenveranstaltung war die zweite Begegnung in Baden-Baden zwischen dem SC Eppingen und dem Delmenhorster SK, die die ersatzgeschwächten Fachwerkstädter hoch mit 6,5:1,5 gewannen und damit vor der letzten Runde auf den zweiten Tabellenplatz vorgestoßen sind. Der Kampf war härter, als das Ergebnis vermuten lässt. Namig Guliyev eröffnete den Reigen mit einem überlegenen Sieg, aber Sergey Tiviakov kam nicht recht weiter und musste schließlich ins Remis einwilligen.  Das verbliebene Magyarenaufgebot in Gestalt von Zoltán Medvegy und Robert Ruck punktete voll und brachte das Team um Hans Dekan endgültig auf die Siegesstraße. Mit Remisen von Christian Mann und Arik Braun, der lange unter Druck stand, machten die Eppinger den Sack zu. Eigentlich hätten Evgeny Postny und Elisabeth Pähtz sich nun bescheiden können, aber Remisen gegen erheblich schwächere Gegner bedeuten Wertungsverluste und die Pflege der ELO -Zahlen ist das Kapital der Profis. Teamchef Hans Dekan machte gute Miene zum kämpferischen Spiel und wartete geduldig ab, bis die beiden ihre Punke eingefahren hatten.
Platz drei hat das Team aus dem Kraichgau schon sicher und damit das beste Ergebnis seiner Vereingeschichte erreicht.
Dass es am Sonntag mehr wird, mag man in der Funktionärsetage des SCE noch nicht so recht glauben. Zu stark scheinen die Hanseaten zu sein; die Prognose sieht sie mit 5,7:2,30 vorne. Aber die Crux der Bremer ist seit Jahren, dass sie sich gegen nominell schwächere Teams schwer tun. Dieser Umstand und vielleicht auch die Enttäuschung über das eben verlorene Spitzenspiel eröffnen Chancen für die Eppinger Mannschaft, die unbeschwert aufspielen kann. Schachfans können die Schlussbegegnungen von allen Spielorten am Sonntag, ab 10:00 Uhr live unter www.schachclub-eppingen.de ansehen.
Die Einzelergebnisse der Begegnung Eppingen gegen Delmenhorst (Eppingen zuerst genannt). GM Tiviakov – GM Heberla remis, GM Postny – IM Jugelt 1:0, GM Braun – Lammers remis, GM Ruck – IM Luch 1:0, GM Guliyev – Meyer 1:0, GM Medvegy – FM Mossakowski 1:0. IM Pähtz – Höffer 1:0, IM Prof. Dr. Mann – Isakson remis. Endergebnis: 6,5:1,5 (Prognose: 5,97:2,03).

