Das Projekt Titelverteidigung scheiterte an der „Berliner Wertung“

Es war gar nicht so einfach mit dem Einzug der nordbadischen Favoriten ins Finale der Badischen Seniorenmeisterschaften in Achern. Die SG Karlsruhe/Pfinztal quälte sich mit einem 2:2 gegen den SK Freiburg –Zähringen nur durch die bessere „Berliner Wertung“ ins Endspiel und auch der SC Eppingen musste gegen den SC Villingen nach der überraschenden Niederlage von Toni Sandmeier an Brett 1 geraume Zeit zittern. Rudolf Striebich glich zwar rasch aus, aber über den Eppingern hing das Damoklesschwert einer negativen „Berliner Wertung“ bei einem 2:2 durch den Verlust am Spitzenbrett. Aber die Endspielkunst Gerhard Staubs war der Faktor, der die Eppinger schließlich auf die Siegerstraße brachte. So blieb es ohne Folge, dass Hans Dekan seine vorteilhafte Stellung nach langen 80 Zügen zum Remis „versiebte“. 2,5:1,5 für Eppingen; die Prognose hatte die Fachwerkstädter mit 3,40:0,60 vorne gesehen!
Am Sonntagmorgen kam es zum erbittert umkämpften Duell zwischen dem SC Eppingen und der SG Karlsruhe/Pfinztal – eigentlich einer reinen Karlsruher Mannschaft, denn Köster, der einzige Pfinztaler im Team wurde durch Schuster ersetzt. Pardon gab es nicht in dieser Begegnung, denn alle Partien endeten mit einer Entscheidung. Die Eppinger waren beim 2:2 (Prognose 2,42:1,58) das Opfer der „Berliner Wertung“, die die vorderen Bretter stärker bewertet. Wieder verlor Toni Sandmeier. Der Rheinländer, der von allen Teilnehmern die weiteste Anreise hatte, wurde zur tragischen Figur des Wochenendes. Im Vorjahr hatte er noch mit seinem Remis gegen IM Nekrasov im Gigantenduell Eppingen gegen Kurpfalz /Hockenheim den Grundstein für den Eppinger Titel gelegt. Die Eppinger verloren auch noch die Partie an Brett 3, gewannen dafür die Partien an den Brettern 2 und 4, und das war zu wenig! Die Einzelergebnisse (Eppingen zuerst genannt): Sandmeier – FM Werner 0:1, Dekan – Müller 1:0, G. Staub – Schuster 0:1, Striebich – Tepper 1:0. Endergebnis 2:2 (Berliner Wertung 4:6). Bronze teilten sich Freiburg und Villingen, ebenfalls mit einem 2:2 und Gleichstand bei der Berliner Wertung (5:5). Auf einen Stichkampf durch Blitzentscheidung verzichteten die Kombattanten.
Etwas glücklich, aber letztlich verdient für die Residenzstädter, die bei den Remisen gegen Freiburg und Eppingen jedes Mal die Berliner Wertung zu Hilfe nehmen mussten, aber sie hatten schließlich auch mit FM Clemens Werner, der beide Partien gewann, den amtierenden deutschen Seniorenmeister am Spitzenbrett!

Nur Platz 2 für Eppingen im Seniorenfinale