Die Firmengruppe Dieffenbacher und der SC Eppingen schließen Kooperationsvertrag ab
Eine längerfristige Zusammenarbeit mit der Firmengruppe Dieffenbacher kann der SC Eppingen vermelden. Das Unternehmen,  das seinen Stammsitz in der Fachwerkstadt hat, und der Schachclub weisen bei näherer Betrachtung verblüffende Parallelen auf: Aus dem 1873 gegründeten Familienbetrieb „JDS“ (Jakob Dieffenbacher & Söhne“) entwickelte sich im Lauf der Zeit ein mittelständiges Unternehmen mit weltweit rund 1600 Beschäftigten, das inzwischen über mehrere Standbeine (z.B. in Finnland, Schweden, Tschechien, Kanada und China) verfügt. Auf der firmeneigenen Homepage wird Dieffenbacher beschrieben als eine  „internationale Unternehmensgruppe für Pressesysteme und komplette Produktionsanlagen für die Holzwerkstoffplatten-, die Automobil- und die Zuliefererindustrie“.
Eine ähnlich rasante Entwicklung nahm auch Schachclub Eppingen seit seiner Gründung 1954: Über lange Jahre war der Verein eher familiär geprägt. Im Schachbezirk Heidelberg, zu dem Eppingen gehört, kursierte damals in Anspielung auf die Zusammensetzung der Mannschaften: „In Eppingen Funk(t)’s, Staub(t)’s, Bartsch(t)’s und Eyer(t)’s“. In den 70er Jahren entwickelte sich die Kraichgaustadt zu einer badischen Schachhochburg. Mittlerweile gehört der Erstligist Eppingen zu den stärksten Mannschaften Deutschlands, wie der dritte Platz in der abgelaufenen Saison eindrucksvoll beweist.
Obwohl die Firmengruppe Dieffenbacher den Verein seit einigen Jahren punktuell – vor allem durch Sachleistungen – unterstützte, wurde der Bundesligist mit den jüngsten Erfolgen als Werbepartner erst richtig interessant. Die Schachspieler aus dem Kraichgau gehören zu den fünf Erstligisten in der Region: Die Volleyballdamen des „SV 1910 Sinsheim“, die Handballer der „Rhein-Neckar-Löwen“, die Eishockey-Cracks der  „Adler Mannheim“ und die Fußballer der „TSG 1899 Hoffenheim“ komplettieren dieses erlauchte Feld. Der SK Hockenheim klopfte mit seinem Aufstieg in die 1. Schachbundesliga 2011 vorsichtig in diesem Kreis an. Das Team aus der Rennstadt könnte sich durchaus in diese Phalanx einreihen, wenn der angestrebte Klassenerhalt in der ersten Liga gelingt und damit auch der Beweis, dass der Aufstieg in die stärkste Liga der Welt keine Eintagsfliege war.
„Nachhaltigkeit“ heißt das Zauberwort und hier setzt der Kooperationsvertrag zwischen Dieffenbacher und dem SCE an: Die Laufzeit des Kontrakts wird zunächst vier Jahre betragen, um dem Verein künftig mehr Planungssicherheit zu ermöglichen. Zusätzlich rüstete die Firmengruppe zu Beginn der Saison 2011/2012 das komplette Team, alle Ersatzspieler und Betreuer sowie die Vorstandschaft mit modischen schwarzen Sakkos aus, auf denen einträchtig das Firmen- und das Vereinslogo prangen. (Anmerkung des Autors: Schwarz streckt ungemein!)
Außer dem Eppinger Teamchef Hans Dekan waren auch einige Pressevertreter zugegen, als  Geschäftsführer Wolf-Gerd Dieffenbacher und Vereinsvorsitzender Rudolf Eyer im Rahmen einer kleinen Feierstunde den neuen Kooperationsvertrag unterzeichneten. Dabei unterstrich der Unternehmer, dass die heutige Geschäftswelt und Schach viel gemeinsam haben, gelte es doch auch für ihn als Verantwortlichen für seine 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, immer  vorausschauend zu denken, die richtige Strategie zu wählen und den Betrieb gut zu positionieren, um Spitzenleistungen zu erzielen. Diese offenkundigen Parallelen, so Wolf-Gerd Dieffenbacher weiter, seien denn auch einer von mehreren Gründen für die vereinbarte Zusammenarbeit mit dem Schachclub. Vereinschef Rudolf Eyer bedankte sich herzlich für die willkommene Unterstützung. Aber er erinnerte in seiner kurzen Rede auch nochmals an die schwierige Zeit im April 2010,  als einige Sponsoren „wegbrachen“ und der SC Eppingen die Unterdeckung seines Saisonetats in der Öffentlichkeit thematisierte. Obwohl ihn damals die Welle der Solidarität, die der Verein erfuhr, enorm beeindruckt habe, verlieh Eyer seiner Hoffung Ausdruck, dass der Club nicht zuletzt dank der neuen, auf die Zukunft ausgerichtete Kooperation von solchen Überraschungen verschont bleibt. Sein Dank galt auch Roger Kautz, dem Marketing-Leiter, für die angenehme Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und Realisierung des Kooperationsvertrags. Der Vereinsboss lud Herrn Kautz ganz herzlich zum Besuch eines Vereinsabends ein, weil sich herausgestellt hatte, dass der Marketing-Chef als Jugendlicher in Südwürttemberg selbst einige Jahre aktiv Schach gespielt hatte.
Bei der zentralen Auftaktrunde in Mülheim präsentierte sich das Eppinger Team erstmals in seinem neuen Outfit.
Rudolf Eyer
1. Vorsitzender
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