SC Eppingen wartet auf Bundesligareisepartner 2013/14

Die wichtigsten Weichen in der Schachbundesliga sind gestellt. Der SC Eppingen bereitet sich auf die Saison 2013/14 vor, in der er sein sechzigstes Gründungsjahr feiern will. Und das bestimmt nicht nur mit einem Feuerwerk auf dem Schachbrett.
Die grundsätzlichen Entscheidungen für die Erste Liga- bis auf die Zuteilung der Reisepartner – sind gefallen: Berlin, Bundeshauptstadt, ist wieder mit zwei Vereinen schacherstklassig! Zweitligaaufsteiger SK König Tegel gesellt sich zu den Schachfreunden Berlin, die als Viertletzter der vergangenen Saison nominell abgestiegen waren, aber zum Glück davon profitierten, dass Vereine entweder auf ihr Erstligarecht verzichteten oder auf den Aufstieg aus der zweiten Liga. Ersteres betrifft den Schachverein der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden, letzteres u.a. die notorische Nichtaufstiegsmannschaft der SG Porz Köln, deren Erstligadauerverweigerung in Schachinsiderkreisen nicht einmal mehr Kopfschütteln auslösen wird. Mit Bayern München kehrt ein Verein ins Erstligaterrain zurück. Fast neu (eine Bundesligasaison Ende der Neunziger Jahre) ist dagegen der hessische Verein SC Viernheim (bei Mannheim gelegen), dessen Verantwortliche lange zögerten, ehe sie das Wagnis Erste Bundesliga eingingen.
Dazu muss man wissen, dass die Bundesliga nicht nur in finanzieller Hinsicht zu meistern ist, sondern auch in organisatorisch-logistischer wie auch technischer Hinsicht hohe Anforderungen stellt, weshalb manche Vereine das Risiko Erste Liga scheuen. Auch im Schachclub Eppingen wird wegen der Belastung und ihrer Bewältigung selbstverständlich Jahr für Jahr diskutiert. Ohne die Zustimmung und Mitarbeit der großen Mehrheit der Mitglieder ist ein solches Erstligaprojekt nicht zu bewältigen.
Die kommende Saison ist für den SC natürlich eine ganz besondere. Im Jahr 1954 gegründet, ist der Verein fast märchenhaft aufgestiegen und in der Ersten Liga längst etabliert. Die Entscheidung über den neuen deutschen Meister im Mannschaftsschach wird in Eppingen fallen. Logischerweise möchte der SC deshalb auch in den Schlussrunden noch ein Wörtchen mitreden im Kampf um die vorderen Plätze. Im Ernst zweifelt aber niemand daran, dass der OSC Baden-Baden seinen Titel verteidigen wird. Aber ein ganz klein bisschen ärgern möchte man die schon…!
Entscheidung in Eppingen? Die Schachbundesliga.ev entscheidet über Sonderanträge wie die von Hockenheim im letzten Jahr, was dazu führte, dass im Schwetzinger Schloss die gesamten Schlussrunden 2012/13 der Schachbundesliga ausgetragen wurden. Der entsprechende Antrag des SC Eppingen für die Saison 2013/14 wurde ebenfalls bewilligt: die letzten drei Runden finden in Eppingen statt. Im Fussball wäre das, was die Qualität der teilnehmenden Spieler betrifft, fast so eine Art Weltmeisterschaft. Auf dieses Event im Frühjahr 2014 darf man sich nicht nur als Schachaktiver freuen.
In Eppingen ist man sehr zuversichtlich, dass die Mannschaft in der nächsten Saison, vor allem was die Spieler an den vorderen Brettern betrifft, fast unverändert an den Start gehen wird. Darunter sind einige, die zum erweiterten Kreis der absoluten Weltklasse gehören. Zwei Stammspieler werden aber nicht mehr dabei sein. Auf den jungen Ostdeutschen Falko Bindrich, der fünf Jahre lang für Eppingen spielte, verzichtet der SC Eppingen. Zum andern beendet der ungarische Nationalspieler Zoltan Gyimesi sein Schachengagement. Es ist in Schachkreisen kein Geheimnis, dass die Stammformation des Schachclubs Eppingen aus Ungarn, vornehmlich aus Budapest kommt. Ohne Zoltan Gyimesi, dem diese Liaison zu verdanken ist, wäre das Märchen Bundesliga für Eppingen vermutlich nicht wahr geworden. Wir hoffen, er schaut mal wieder vorbei.

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