Eppingen II nur knapp gescheitert – Eppingen I kampflos weiter

Die SCE- „Zweite“ der Senioren und das Altherrenteam der SG Karlsruher SF 1853/Pfinztal hatten sich auf Gründonnerstag als Austragungstermin für die Begegnung der 1. Runde auf badischer Ebene geeinigt Im Lager der Fachwerkstädter hatte man wenig Hoffnung, denn aus dem nominell stärksten Aufgebot fehlten Ulrich Gass, Rudolf Eyer, Dietmar Gebhard und Karl Eyer, während die Gäste (Meister 2008) mit ihrer stärksten Mannschaft aufkreuzten und 3,40:0,60-Favorit waren.
Aber es wurde eine enge Kiste! Die Eppinger Rumpfmannschaft hielt tapfer mit und erst nach 2,5 Stunden zeigten sich erste Tendenzen. Helmut Pawlik konnte sein Bauernminus im Endspiel nicht mehr kompensieren und musste aufgeben. Herbert Pawletko stand lange gedrückt, gewann aber nach einem Fehler seines Gegners seinen Bauern zurück und wickelte zum Remis ab. Aber dann bahnte sich eine Überraschung an: Altkämpe Walter Bartsch, der für den verhinderten Karl Eyer kurzfristig eingesprungen war, musste sich an Brett 2 mit Rudolf Müller, dem badischen Landesmeister der Jahre 1970 und 1974 auseinandersetzen, eigentlich eine unlösbare Aufgabe. Der Karlsruher hatte ein Wertungsplus von über 400 Punkten. Aber Bartsch hielt hartnäckig mit, überstand Eröffnung und Mittelspiel ohne nennenswerte Blessuren und fand sich plötzlich in einer Stellung wieder, in der sein Gegner mit gravierenden Bauernschwächen zu kämpfen hatte. Der bald 80-jährige Routinier erkannte seine Chance, wickelte gekonnt ab und die Sensation war perfekt.
Jetzt zitterten die Karlsruher. Am Spitzenbrett musste nun der amtierende deutsche Seniorenmeister FM Clemens Werner gegen Paul Funk unbedingt gewinnen, sonst wären die Eppinger wegen der besseren „Berliner Wertung“ weiter gewesen. Materiell stand der Eppinger Altmeister gleich und hoffte mit einigem Recht lange auf ein Remis. Aber der feine Techniker aus der Residenzstadt nutzte Funks Schwächen auf den schwarzen Feldern schließlich zum Sieg. Die Eppinger „Oldies“ hatten sich tapfer geschlagen!
Leichter hatte es die SCE- „Erste“. Mit dem Meister von 2009 und Finalisten von 2010, der SG Kurpfalz/Hockenheim kam keine Einigung über den Spieltermin zustande. Der 30.04. war Endtermin und zugleich Spieltag, falls eine einvernehmliche Verlegung nicht erfolgte.
Die Eppinger saßen am längeren Hebel: Teamchef Hans Dekan hatte eine spielbereite Mannschaft und wegen der Osterfeiertage keine Alternativen. Danach erklärte die SG Kurpfalz/Hockenheim ihren Rückzug aus dem Wettbewerb, obschon sie Gastgeber des Spitzenspiels gewesen wäre.
In Eppingen bedauerte man diesen Schritt, aber jede Verlegung hätte eine Schwächung bedeutet, zumal wegen der ebenfalls auf badischer Ebene spielenden „Zweiten“ keine Ersatzspieler verfügbar waren. Nun warten Hans Dekan und sein Team auf den nächsten Gegner, der auch SG Karlsruher SF/Söllingen heißen könnte.

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