Die SG Köln-Porz entthronte Titelverteidiger OSG Baden-Baden
Mit Interesse schaute man in Eppingen am Wochenende nach Baden-Baden, wo Halbfinale und Finalspiele im deutschen Mannschaftspokal ausgetragen wurden. Da waren drei Eppinger Bundesligarivalen im Einsatz, dazu die „Unaufsteigbaren“ des Rekordmeisters SG Köln-Porz. Die Rheinländer haben sich nach der Saison 2006/07 geweigert, dem neuen Verein „Schachbundesliga“ beizutreten, der nach Vereinbarung mit dem Deutschen Schachbund die Geschäfte der Königsklasse führt und ihre Mannschaft auf DSB-Ebene zurückgenommen. Dort haben sie jetzt dreimal in Folge überlegen die Meisterschaft der 2. Bundesliga West gewonnen, aber bei Aufstieg droht Liebesentzug durch den verdienstvollen, aber recht eigenwilligen Mäzen Wilfried Hilgert, der in der 2. Liga ein Ensemble unterhält, das wohl auch in der 1. Liga in die Medaillenränge käme.
Im Pokal konnten sich die Domstädter nun richtig austoben. Gegen die SF Berlin 1903, die freilich schwach angetreten waren, gab es im Halbfinale ein glattes 4:0, während Titelverteidiger OSG Baden-Baden beim 2,5:1,5 gegen West-Aufsteiger SC Hansa Dortmund kämpfen musste. Am Sonntag kam es dann zum Kampf der Giganten Baden-Baden gegen Porz. Acht riesenstarke Großmeister saßen an den Brettern: Baden-Baden mit ELO -Schnitt 2.640, die Rheinländer mit 2.650 sogar noch leicht besser. Am Ende entschied eine Partie das Match. Hollands Nummer 1 Loek van Wely gewann gegen Rustem Dautov, der in Zeitnot eine Figur einstellte. Fabian Döttling gab gegen GM Rublevsky in vorteilhafter Stellung wohl zu früh remis, weil der Sieg von GM Naiditsch am Spitzenbrett sicher schien. Am Ende gab es dort doch ein Remis zum 2,5:1,5 für Porz. Bronze gewann Dortmund mit einem 2,5:1,5 gegen Berlin.

