Der Nimbus des Eppinger Angstgegners bleibt den Klingenstädtern erhalten
Nach dem Auftaktsieg gegen Reisepartner Hockenheim war der Optimismus bei den Mannen um Hans Dekan groß, endlich einmal wieder gegen den Angstgegner SG Solingen zu gewinnen, umso mehr, als Robert Ruck das Brett 8 wieder von Lothar Vogt übernahm. Der Leipziger Altmeister hatte sich am Vortag beim Remis gegen Rau bravourös geschlagen, aber der Ungar wird mit einem ELO -Plus von rund 160 Punkten eben doch deutlich stärker eingeschätzt. Die Solinger traten unverändert in der Besetzung des Remagen- Spiels an. Die Prognose sah die Fachwerkstädter mit 4,21:3,79 im Vorteil.
Eine alte Weisheit, vom Fußball auf das Schach übertragen, hieße wohl „entscheidend ist auf dem Brett“! Und da sah es für die Eppinger bald düster aus. Nennenswerte Vorteile waren nirgendwo ersichtlich und auch von den deutlich höher bewerteten Spitzenbrettern kam recht wenig. Nach Remisen an den Brettern 4 (Zoltán Gyimesi), 5 (Evgeny Postny) und 7 (Arik Braun) stand es 1,5:1,5. Auch an Brett 1 (Pentala Harikrishna) und 8 (Robert Ruck) gab es keine Vorteile, also ebenfalls Remisschluss!
Es zeichnete sich bereits ab, dass an Brett 3 Dr. Victor Bologan –der „Matchwinner“ des Vortages – Schwierigkeiten bekommen würde und an Brett 6 Falko Bindrichs Angriff nicht durchschlagen würde. An Brett 2 schien Ferenc Berkes für die geopferte Qualität zunächst ausreichendes Äquivalent zu haben, aber sein Gegner räumte gnadenlos die ungarischen Bauern ab und gewann. Nach der Niederlage von Falko Bindrich war der Mannschaftskampf entschieden. Schließlich musste auch Victor Bologan kapitulieren. Der 5,5:2,5-Sieg Solingens war verdient. Das war kein guter Samstagnachmittag für den erfolgsverwöhnten SCE –„Achter“!
Die Einzelergebnisse (Eppingen zuerst genannt): GM Harikrishna – GM Ragger remis, GM Berkes – GM Sandipan 0:1, GM Dr. Bologan – GM Smeets 0:1, GM Gyimesi – GM Stellwagen remis, GM Postny – GM l’Ami remis, GM Bindrich – GM Nikolic 0:1, GM Braun – GM Naumann remis, GM Ruck – GM Hoffmann remis. Endergebnis: 2,5:5,5!
Auch am zweiten Spieltag gab es wieder Überraschungen. Eine Sensation ist die 3,5:4,5-Niederlage (Prognose 4,83:3,17) der OSG Baden-Baden gegen Gastgeber Mülheim. Bremen, Katernberg und Wattenscheid landeten ihren zweiten Sieg. Neuling Hockenheim setzte sich gegen Remagen mit 5,0:3,0 durch und König Tegel nahm Dortmund beim nicht erwarteten 4,0:4,0 einen Punkt ab.
Am Sonntag, ab 10:00 Uhr ticken in Mülheim schon wieder die Schachuhren zur dritten Runde. Der SC Eppingen muss sich mit den bisher punktlosen Rheinländern des SC Remagen auseinander setzen.

