Eppinger Doppelschlag in Hockenheim – bereits wieder auf Platz drei

Die 4. und 5. Runde der 1. Bundesliga hatten es in sich! Es gab jede Menge Überraschungen. Wer hat schon damit gerechnet, dass eine klassische Fahrstuhlmannschaft wie SK König Tegel Berlin nach einem Drittel der Saison mit 5:5-Punkten in der Tabellenmitte angesiedelt ist und dabei am Sonntag dem hochgerüsteten Lokalrivalen SF Berlin 1903 die erste Saisonniederlage zufügt. Oder dass Aufsteiger USV TU Dresden bereits zwei Siege erspielt hat und oder Mitaufsteiger SC Hansa Dortmund den etablierten SK Turm Emsdetten schlägt. Inzwischen ist keine der 16 Mannschaften mehr unbesiegt! Auch nicht die ersten Drei der Vorsaison, die sich inzwischen bereits wieder nach vorne „geschlichen“ haben: Bremen, Baden-Baden und Eppingen, die mit jeweils 8:2-Punkten eine gute Ausgangsposition haben.
Der SC Eppingen hat nach dem 6:2 am Samstag gegen die Essener Vorstädter der Sportfreunde Katernberg am Sonntag gegen den SV Mülheim-Nord mit einem 4,5:3,5 nachgelegt und seinen Auftritt am Hockenheim-Ring mit dem Punktemaximum beendet. Mit 4,35:3,65 war bereits die Wertungsprognose günstig für die Fachwerkstädter ausgefallen.
Die Umsetzung war freilich Schwerstarbeit! Die Eppinger Führung von Evgeny Postny glich Mülheim nach einer Niederlage von Peter Acs bald wieder aus. Nach Remisen von Dr. Victor Bologan, Sergei Tiviakov, Zoltán Gyimesi und Zoltán Medvegy stand es lange 3:3, bis Falko Bindrich nach glänzender Endspielführung die Eppinger erneut in Front brachte. Das zum Gesamterfolg notwendige Remis steuerte Csaba Balogh an Brett 2 bei.
Die Einzelergebnisse (Eppingen zuerst genannt): GM Dr. Bologan – GM Grachev remis, GM Balogh – GM Fridman remis, GM Tiviakov – GM Landa remis, GM Gyimesi – GM Golod remis, GM Postny – GM Malakhatko 1:0, GM Acs – GM Berelowitsch 0:1, GM Bindrich – IM Hausrath 1:0, GM Medvegy – GM Levin remis. Endergebnis: 4,5:3,5 für Eppingen!
Eppingens Reisepartner SV Hockenheim erzielte parallel ein mühsames 4:4 gegen Katernberg trotz deutlicher Favoritenstellung!
Ganz ohne Pannen lief die Veranstaltung nicht ab. Dass der Betreiber des Motodroms eine zu dieser Jahreszeit unübliche Testfahrrunde angesetzt hatte und der Lärmpegel der Rennwagen die empfindsamen Denksportler wesentlich störte, hätte fast zum Abbruch des Schachevents geführt. Dieser GAU konnte gerade noch vermieden werden. Vor diesem Hintergrund ist wohl beruhigend, dass das zweite Hockenheimer Schachevent am 25.-26.02.2012 in der Firmenzentrale Center MLP AG in Wiesloch stattfindet.

Schachbundesliga