Eppinger Gastspiel in Bad Wiessee
Der Eppinger Saisonauftakt in Hamburg verlief aus Sicht der Vereinsführung glimpflich.
Wenn selbst Interimsteamchef Thomas Welz in der Hansestadt ans Brett musste, verdeutlicht das die enormen Aufstellungsschwierigkeiten der Fachwerkstädter, die sich gleichwohl tapfer geschlagen haben. Das 4:4 gegen Hamburg war ein verdienter, wenngleich unerwarteter Lohn.
Am kommenden Wochenende vom 24.-25.11.2007 geht es nun nach Bad Wiessee zum Reisepartner TV Tegernsee, wo zwei Top-Vereine aus Nordrhein-Westfalen die Gegner der „Südlichter“ sind: Überraschungstabellenführer SV Wattenscheid, der am Samstag ab 14:00 Uhr der Kontrahent der Eppinger in der 3. Runde sein wird und am Sonntagmorgen ab 10:00 Uhr geht es gegen die SG 1868 „Aljechin“ Solingen mit ihren vielen niederländischen Großmeistern.
Beide Teams hat der SCE im Vorjahr in Solingen geschlagen, damals in bester Besetzung, was in Bad Wiessee mit Sicherheit nicht der Fall sein wird. Aber diese neuen Aufstellungsschwierigkeiten teilen die Eppinger mit fast allen Mannschaften der deutschen Spitzenliga an diesem Wochenende. Der „World Cup“, die Vorrunde des neuen WM-Zyklus beginnt mit 128 Bewerbern aus allen Kontinenten als KO–Turnier im sibirischen Khanty-Mansiysk am Freitag, den 23.11.2007, also genau einen Tag vor der zweiten Doppelrunde der deutschen Bundesliga. Betroffen sind davon 33 Großmeister aus 14 Bundesligavereinen, davon allein acht vom Deutschen Meister OSC Baden-Baden. Die Badestädter hätten einschließlich Weltmeister Anand und ihren beiden zusätzlichen Jugendbrettern gerade noch eine Achter-Mannschaft zusammen gekriegt und so einigte man sich in der Not mit den Gegnern SG Turm Trier, SC Remagen und Godesberger SK und erreichte die Zustimmung des Bundesliga-Ausschusses für eine Verlegung auf das Wochenende 14.-16.12.2007 in Baden-Baden. Ganz „aus dem Schneider“ ist die Weltauswahl von der Oos damit noch nicht. Die letzten Wettkämpfe des russischen Turniers könnten bis Weihnachten dauern und da könnten einige der starken Baden-Badener noch nicht ausgeschieden sein. Nur die beiden Aufsteiger SG Turm Trier und der Erfurter SK sind nicht betroffen.
Die anderen Bundesliga-Mannschaften müssen am Wochenende ihr „Päckchen“ tragen. Am Tegernsee fehlen dem SC Eppingen mindestens die GM Sergei Tiviakov und Csaba Balogh, dem gastgebenden TV Tegernsee gar die komplette Dreierspitze mit GM Andrei Volokitin – GM Xiangzhi Bu – GM Eygeny Alekseev. Auch bei den Klingenstädtern aus Solingen ist mit GM Predrag Nikolic ein wichtiger Leistungsträger mit Sicherheit nicht dabei und den SV Wattenscheid trifft es mit voller Wucht: mit GM Pavel Eljanov, GM Evgeniy Najer, GM Mateusz Bartel und GM Bartlomiej Macieja spielen nicht weniger nicht weniger als vier Stammspieler in Sibirien mit.
Das sind die personellen Mindesteinbußen der im Hotel „Post“ in Bad Wiessee antretenden Klubs, die eine Prognose fast zur Lotterie werden läßt. Der SC Eppingen könnte vielleicht davon profitieren, wenn auch die Konkurrenzvereine personell Federn lassen müssen.
Außer am Tegernsee wird auch in Essen ab Freitag, 16 Uhr, zunächst im „Kohlenpott-Derby“ um die Punkte gekämpft (Katernberg, Mülheim sowie die beiden Berliner Vereine sind die Kombattanten), während der Neuling Erfurt in der thüringischen Landeshauptstadt Reisepartner Bindlach sowie die Nord-Riesen Bremen und Hamburg empfängt.
Von den drei verbliebenen Spielorten ist aus Essen eine Live-Übertragung mit Kommentierung durch Großmeister angesagt, aber leider nicht aus Erfurt und Bad Wiessee. Man hofft, dass wenigstens ein „Liveticker“ für aktuelle Informationen von diesen Spielorten sorgt. Man sollte an den Spieltagen in jedem Fall in die Homepage www.schachbundesliga.de reinschauen.
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