Die Komplettierung der Startliste 2012/13 kann dauern

Zum 01.05. müssen sich Vereine der 1. Bundesliga erklären, wenn sie in der kommenden Saison auf ihr Spielrecht verzichten wollen. Von den aus der Saison 2012/13 vorberechtigten 12 Teams –darunter auch dem SC Eppingen – ist kein Rückzug bekannt. Irritationen bereiten die Aufsteiger. Es gibt vier regionale Staffeln, die ihre Spiele am 15.04.2012 beendet haben und deren Meister das Aufstiegsrecht erworben haben. Nur Südmeister SV Griesheim (bei Darmstadt) hat nach kurzem Zögern zugesagt. Westmeister SG Köln-Porz hat zum dritten Mal in Folge verzichtet, da der Mäzen es so will. Nutznießer ist der Zweite Wiesbadener SV 1885. Im Osten scheut Meister Erfurter SK das Wagnis und reicht das Aufstiegsrecht an den fränkischen SC Forchheim weiter, der die ihm zugedachte Rolle annimmt. Problemfall ist der Norden! Dort schien zunächst der SK Norderstedt (nahe Hamburg) als Meister und Aufsteiger festzustehen. Aber dann stellte sich heraus, dass die Nordlichter noch „eine Leiche im Keller“ hatten. In der 5. Runde am 15.01.2012 hatten sie beim TSG Oberschöneweide (Berlin) durch Verspätung der Bahn den Spielbeginn 11 Uhr deutlich überschritten. Der Schiedsrichter akzeptierte die aus dem Zug telefonisch beantragte Verlegung auf 12 Uhr; die Gastgeber legten dann Protest ein, den der zuständige Bundesturnierdirektor abschlägig beschied. Das von den Berlinern als letzte Instanz angerufene Schiedsgericht des DSB ließ sich Zeit und wandelte den am Brett erspielten 5,5:2,5-Erfolg der Norderstedter in eine kampflose 0:8-Niederlage um und das offenbar erst kurz vor Saisonschluss –eigentlich eine unmögliche Vorgehensweise. Das bedeutete den Absturz auf Platz 4 für den vermeintlichen Meister. Die nach der Tabellenkorrektur auf Rang 1 bis 3 platzierten Vereine dürfen (Bremen II, Hamburg II) oder wollen (Neukloster) nicht aufsteigen. Der SK Norderstedt hat Zivilklage beim Landgericht Berlin (Sitz des DSB) eingereicht. Experten rechnen mit einer außergerichtlichen Einigung. So wird man noch etwas warten müssen, bis die Königsklasse des deutschen Schachs komplettiert ist. Dumm ist nur, dass Team Nummer 16 von der Transferrunde, die am 30.06. schließt, zurzeit praktisch ausgeschlossen ist und auch denkbare Sponsoren nicht angesprochen werden können. Falls es keinen Nordaufsteiger geben sollte, dürfen sich die bestplatzierten Absteiger des Vorjahres (Dortmund und Dresden) gewisse Hoffnungen machen, doch auch sie stehen hinsichtlich Geld- und Personaldispositionen unter Druck. Selbst nach unten wirkt sich das aus. Unter der Königsklasse warten 40 Zweitligisten auf ihre Staffeleinteilung und die Spielpläne, um disponieren zu können.
In Eppingen sieht man das zunächst gelassen, aber es ist fraglich, ob Teamchef Hans Dekan als Vertreter des SCE von der Versammlung des Vereins Bundesliga e.V. am 16.06. in Kassel bereits einen verbindlichen Spielplan der Bundesliga mitbringen kann.

Letzter Bundesligaplatz umstritten