In der Schach-Bundesliga gibt es zum ersten Mal Kontrollen

Die Vereine des Deutschen Schachbundes sind seit vielen Jahren Mitglied im Deutschen Sportbund und folglich auch dessen Regeln unterworfen. Das schließt jetzt auch Dopingkontrollen bei den Denksportlern mit ein.

Zunächst einmal ist nur die 1. Bundesliga betroffen. Pro Verein sollen zwei Spieler pro Saison unvermutet getestet werden.

Teamchef Hans Dekan hat seinen Spielern eine Liste über verbotene Medikamente vorgelegt. Soweit medizinische Notwendigkeit besteht, sind diese erlaubt, müssen aber im Vorfeld angezeigt und genehmigt werden (u.a. Betablocker).

Bei der Tagung der Bundesligavereine in Kassel löste das Thema zunächst Schmunzeln aus.

Die Vorstellung, dass im Schach unerlaubte, die Leistung steigernde Substanzen verabreicht werden könnten, war nicht leicht vermittelbar.

Bis jetzt kannte man im Schach eigentlich nur die Unterzuckerung des Gehirns, die die gefürchteten „Blackouts“ auslöst und die man –nach wie vor erlaubt- mit Früchten, kleinen Mahlzeiten oder Traubenzucker bekämpft.

Weitere Erkenntnisse wird es sicherlich nächstens geben. Einstweilen sind die aufgestellten Regeln eben einzuhalten.

Eines kann man bei den eher bedächtigen Schachspielern wohl ausschließen: dass eine Testperson dem Arzt einen mit Urin gefüllten Becher erbost entgegen schleudert –wie anderswo geschehen!

Doping beim Schach ?