Mit Remagen und Trier warten zwei schwere Gegner

Am kommenden Wochenende geht es in der stärksten Schachliga der Welt erstmals um Punkte. In Hamburg, Trier, Bremen und Solingen ticken am Samstag und Sonntag die Schachuhren.
Es werden besondere elektronische Uhren sein müssen, denn die Bedenkzeiten für die Spieler haben sich geändert. Musste man bisher 40 Züge in maximal 120 Minuten absolvieren und bekam danach weitere 60 Minuten für den Rest der Partie, so gilt jetzt die FIDE -Bedenkzeit: 100 Minuten für 40 Züge, 50 Minuten für die Restpartie und 30 Sekunden Bonus für jeden Zug vom ersten Zug an. Das wäre für normale Schachspieler gewöhnungsbedürftig, nicht aber für erfahrene Meister, die diesen Modus inzwischen schon verinnerlicht haben.
Ändern wird sich dadurch schon Einiges. Die Zeitnotschlachten werden weniger dramatisch werden, weil der „plötzliche Tod“ des Blättchenfalls seltener vorkommt und auch das Ende des Wettkampfes, der bisher maximal sechs Stunden betrug, ist nicht mehr absehbar. Das „Abzocken“ ist nun etwas eingeschränkt, was viele Meister freut, aber manche Zuschauer ärgert, weil sie den gewissen „Kick“ vermissen werden.
In der Medardschule in Trier, Medardstraße 2 kommt es am Samstag, den 04.10.2008 ab 14:00 Uhr zu den Begegnungen SG Trier-Süd/Turm 1877 gegen OSG Baden-Baden und SC Remagen gegen SC Eppingen. Wie die vier Teams antreten werden, ist natürlich nicht bekannt. Man weiß das frühestens 15 Minuten vor Spielbeginn, wenn die Teamchefs ihre Aufstellungen abgeben müssen.
Immerhin ist es denkbar, dass an Baden-Badener Brettern der indische Weltmeister Viswanathan Anand und/oder der junge norwegische Überflieger Magnus Carlsen sitzen werden und bei Remagen der ukrainische Vorkämpfer Vassily Ivanchuk den Zuschauern seine Aufwartung macht. Das wäre Weltklasse pur!
Am Sonntag ab 10:00 Uhr heißt es dann Baden-Baden gegen Remagen und Eppingen gegen Trier.
Man rechnet damit, dass Baden-Baden in beiden Wochenendbegegnungen siegreich bleiben wird. Im Eppinger Lager ist man naturgemäß bescheidener. Man hofft auf Punkte gegen den unberechenbaren Gastgeber Trier, rechnet sich aber auch gegen Remagen Chancen aus.
Entscheidend wird sein, in welcher Besetzung die Teams gegeneinander antreten werden. Die Eppinger haben den Vorteil, dass die rheinland-pfälzischen Teams bereits freitags ab 16:00 Uhr zum Duell der Reisepartner gegeneinander spielen müssen und da kann man schon mal ausgucken, wer anwesend ist.
Aber Vorsicht: bei drei Spielen an einem langen Wochenende gibt es bei den betroffenen Klubs meist Auswechselspieler und immer taktische Überlegungen. Die Eppinger müssen damit rechnen, dass ihre Gegner gerade gegen sie eine möglichst starke Formation bringen werden, weil sie sich gegen die Fachwerkstädter bessere Chancen ausrechnen werden als gegen die übermächtigen Mannen von der Oos.
Für die Schachfans, die zu Hause vor dem Bildschirm sitzen, wird es in dieser Saison nicht langweilig werden. Live-Übertragungen im Internet von allen Spielorten sind jetzt Standard. Zugreifen kann man über www.schachbundesliga.de.

Eppinger Bundesligastart in Trier