Am Dienstag geht die größte Schachveranstaltung der Neuzeit zu Ende
Die Schach-Olympiade in Dresden war bis jetzt eine überaus gelungene Veranstaltung, die dem Deutschen Schachbund und der sächsischen Landeshauptstadt Dresden zur Ehre gereicht.
Über 500 Partien täglich werden auf vernetzten Digitalbrettern in alle Welt übertragen; die Zahl der täglichen Zugriffe auf die Internetseite der Veranstalter liegt weltweit über 60 Millionen. 146 Mannschaften bei den Herren und 111 Teams bei den Damen sind noch im Wettbewerb. Die 10. Runde wurde am Sonntag gespielt.
Die Olympiade geht am Dienstag mit der 11. Runde, die um 10:00 Uhr beginnt, zu Ende. Zahlreiche Nebenveranstaltungen fanden statt, ebenso die Generalversammlung des Weltschachbundes und zahlreiche Sitzungen der Kommissionen der FIDE mit Regeländerungen und Titelverleihungen.
Deutschland I spielte stets an der Spitze des Herrenwettbewerbs mit, fiel jetzt aber durch zwei knappe Niederlagen zurück. Im Juniorenteam Deutschland II waren mit Arik Braun und Falko Bindrich auch zwei Eppinger Bundesligaspieler dabei: Arik Braun „schwächelte“ nach glänzendem Start in der Turniermitte etwas und weist nun ein ausgeglichenes Punktekonto auf (4,5 aus 9). Auch Falko Bindrich (2,5 aus 7) ist nicht zufrieden und kann mehr. Überragend in diesem Team Spitzenspieler Georg Meier mit 7 Punkten aus 9 Partien und einer ELO-Performance von 2.779. Der junge Trierer spielte vor zwei Jahren noch an den Brettern des SC Eppingen und gehörte der deutschen U20-Meistermannschaft des SCE an, bevor er zum SV Werder Bremen wechselte.
Auch in der ungarischen Nationalmannschaft, die bei diesem Turnier schwer in die Gänge kam, sind zwei Spieler aus dem Bundesligakader des SCE dabei. Csaba Balogh wird mit seinen 3 aus 7 nicht zufrieden sein, Ferenc Berkes hingegen mit 6 Punkten aus 8 Partien ohne Partieverlust und einer ELO-Performance von 2.719 ist eine der großen Stützen seines Teams.
Am Dienstag geht die Olympiade mit der 11. Runde zu Ende und noch sind die Medaillenränge nicht ausgemacht. Bei den Herren führt Armenien knapp vor der Ukraine, Israel und China, bei den Damen Polen vor der Ukraine, Georgien und Serbien. Teilweise kommt es zu direkten Duellen der Führenden. Es bleibt also spannend bis zum Schluss!
Überraschend ist, dass die in beiden Wettbewerben als Nummer 1 gestarteten Russen im Kampf um die Medaillen „außen vor“ zu sein scheinen.