Nach 10 Jahren endlich der vierte Titel für Eppingens „Altmannen“
Dreimal bereits hatten Eppingens Senioren die badische Seniorenmeisterschaft gewonnen. Aber diese Erfolge lagen schon lange zurück. Genau 10 Jahre war es her, dass der SC Eppingen mit Paul Funk, Walter Bartsch, Helmut Pawlik und Gunther Uez zum letzten Mal und damals höchst überraschend das Siegertreppchen erklommen hatte. An diesem Tag feierten viele Schachfreunde gerade den 50. Geburtstag des heutigen Bundesliga-Teamchefs Hans Dekan, als das siegreiche Team eintraf und reichlich umjubelt wurde. 10 Jahre später saß der damalige Jubilar selbst am Brett der erfolgreichen Eppinger Mannschaft, die den Titel zum vierten Mal in die Fachwerkstadt holte.
In der zentralen Endrunde in Bad Herrenalb stellte Eppingen mit einem Altersschnitt von 62 Jahren die jüngste Mannschaft. Die Eppinger boten jenes Team auf, das bereits im Viertelfinale die starke SG Karlsruhe/Pfinztal mit einem überzeugenden 3,5:0,5-Sieg ausgeschaltet hatte und hatte damit Erfolg. Im Halbfinale hatten die Eppinger gegen den SC Villingen beim 3:1 (Prognose 3,18:0,82) leichtes Spiel. Nach Siegen von Hans Dekan und Gerhard Staub konnten Toni Sandmeier und Rudolf Striebich ihre leicht besser stehenden Partien zum Remis abwickeln. Parallel tat sich Titelverteidiger SG Kurpfalz/Hockenheim gegen den SC Rastatt beim 2,5:1,5-Sieg äußerst schwer. Der Favorit geriet in Rückstand und konnte erst nach 5-stündigem Kampf das Match durch den Gewinn der Bretter 3 und 4 noch in einen knappen Sieg umbiegen.
Das Endspiel zwischen den beiden Siegermannschaften versprach einen knappen Ausgang. Die DWZ-Prognose sah Eppingen mit 2,04:1,96 mit minimalem Vorteil wegen des von den Kurpfälzern schwächer besetzten vierten Brettes. Der Kampfverlauf versprach den Eppingern zunächst Gutes. Hans Dekan hatte im Endspiel einige Vorteile erarbeitet, setzte dann aber schwach fort und verlor sogar noch. Toni Sandmeier hingegen konnte dem Druck von IM Nekrasov am Spitzenbrett standhalten und ein Remis erreichen. Nun brauchten die Eppinger zum Titel zwei Siege an den verbliebenen Brettern. Gerhard Staub drückte zunächst vergeblich auf das „hängende Zentrum“ seines Gegners, der aber nach einigen schwächeren Zügen doch noch in ein verlorenes Endspiel geriet und aufgeben musste. Nun hing alles an Rudolf Striebich, der sich lange vergeblich mühte, seinen wertungsschwächeren, aber durchaus spielstarken Gegner niederzuringen. Der Eppinger Routinier riskierte Kopf und Kragen und nutzte seine Chancen in einem dramatischen Zeitnotduell zum entscheidenden Vorteil. 2,5:1,5 für Eppingen im stärksten Finale, das in der Geschichte des badischen Seniorenschachs je gespielt wurde.
Die Einzelergebnisse (Eppingen zuerst genannt): Sandmeier – IM Nekrasov remis, Dekan – FM Behling 0:1, G. Staub – Dushatskiy 1:0, Striebich – Dr. Bauer 1:0. Endergebnis: 2,5:1,5 für Eppingen! Den dritten Platz sicherte sich parallel der SC Rastatt mit einem knappen 2,5:1,5 gegen den SC Villingen.

