Alisa Frey deutsche Vizemeisterin der Damen – Falko Bindrich trat nach Protest zurück

Zum ersten Mal wurden die Deutschen Einzelmeisterschaften der Damen und der Herren gleichzeitig ausgetragen. 34 Männer und 16 Frauen kämpften in 9 Runden nach „Schweizer System“ um die Titel. Während das traditionell gut dotierte Männerturnier mit einer Reihe internationaler Titelträger bestückt war, stellte sich bei den Frauen nur WIM Sarah Hoolt aus dem deutschen Olympiateam den vorwiegend jungen Rivalinnen.
Der SC Eppingen war in beiden Turnieren vertreten. GM Falko Bindrich aus dem Kader des SCE -Bundesligateams startete mit zwei Siegen furios, verlor dann aber gegen GM Gustafsson (OSG Baden-Baden). In der 4. Runde traf er eine Minute nach dem offiziellen Spielbeginn im Spielsaal ein. Da für deutsche Meisterschaften die Karenzzeit „null“ gilt, wurde seine Partie verloren erklärt. Der Einspruch Bindrichs gegen die Entscheidung des Turnierleiters, der mit der Toleranz in einem ähnlich gelagerten Fall zu Beginn des Turniers begründet war, wurde verworfen. Daraufhin trat Bindrich vom Turnier zurück. Der nächste Fall, der die Turnierleitung beschäftigt, ereignete sich ebenfalls im Männerturnier und zwar in der letzten Runde: FM Christoph Natsidis vom sächsischen SV Bannewitz wurde beim Nachspielen seiner noch laufenden Partie auf dem Handy erwischt. Nachgewiesener und eingestandener Betrug, Partieverlust und Relegation aus dem Turnier; auch mit einer Sperre für den Spielbetrieb des DSB muss der junge Mann rechnen. War es das wert?
Ein besonderes Erfolgserlebnis gab es für die bald 19-jährige Alisa Frey, die zu Beginn der Saison vom SC Neuhausen zum SC Eppingen gewechselt war und sich im Oberliga- und Landesligateam des SCE wacker geschlagen hat. Sie nutzte eine Schwächeperiode der Turnierfavoritin Sarah Hoolt (gegen die sie remisierte) zu Beginn des Turniers, landete selbst Sieg auf Sieg und führte nach der 7. Runde allein das Turnier an. In der 8. Runde musste sie gegen die 16-jährige DSB-Nachwuchshoffnung Hanna-Marie Klek ihre einzige Niederlage hinnehmen, so dass die Turnierfavoritin Sarah Hoolt doch noch an ihr vorbei zog. Am Ende war Silber mit 7 Punkten aus 9 Partien doch ein schöner Erfolg für Alisa Frey auf dem Wege zum WFM -Titel als nächster Karrierestation.
Die Medaillenträger in Bonn: Männer: 1. GM Igor Khenkin (SV Wiesbaden) 6,5 Punkte, 2. GM Jan Gustafsson (OSG Baden-Baden) 6,5 Punkte, 3. GM Daniel Fridman (SV Mülheim) 6,0 Punkte. Frauen: 1. WIM Sarah Hoolt (SF Katernberg) 7,5 Punkte, 2. Alisa Frey (SC Eppingen) 7,0 Punkte, 3. WFM Heike Vogel (SK Kerpen) 6,5 Punkte.

Deutsche Meisterschaften in Bonn

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