Nachdem uns heute das offizielle Schreiben des Deutschen Schachbunds und die schriftliche Äußerung unseres betroffenen Spielers Falko Bindrich erreicht haben, beziehen wir zu den Geschehnissen des vergangenen Wochenendes wie folgt Stellung:

1. Der Schachclub Eppingen bedauert den Vorfall vom vergangenen Sonntag zutiefst.
2. Wir entschuldigen uns nochmals nachdrücklich bei allen Beteiligten und hoffen, dass durch die Geschehnisse weder das gute Image der Deutschen Schachbundesliga noch das Ansehen des Schachsports beeinträchtigt wird oder Schaden nimmt.
3. Der Schachclub Eppingen ist enttäuscht darüber, dass sein Spieler Falko Bindrich nicht an Ort und Stelle dazu beigetragen hat, die gegen ihn gerichteten Vorwürfe aus der Welt zu schaffen.
4. Der Schachclub Eppingen wird Falko Bindrich bis zur vollständigen Klärung des Sachverhalts nicht mehr in seinem Bundesligateam einsetzen. Dies geschieht auch, um den Spieler selbst schützen.
5. Obgleich der Vorwurf, Falko Bindrich habe sich bei einem Wettkampf unerlaubter elektronischer Hilfsmittel bedient, sehr schwer wiegt, hat der junge Mann nach gängiger Rechtsauffassung so lange als unschuldig zu gelten, bis seine Schuld erwiesen ist („in dubio pro reo“).

Rudolf Eyer
1. Vorsitzender

Stellungnahme des SC Eppingen zu dem Vorfall am 21.10.2012 in Mülheim

12 Kommentare zu „Stellungnahme des SC Eppingen zu dem Vorfall am 21.10.2012 in Mülheim

  • 28. Oktober 2012 um 17:01 Uhr
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    Hallo Schachclub Eppingen!
    ein gutes Statement von Euch-nicht durch die rosarote Brille,sondern neutral!
    Ich hatte mal das Erlebnis, daß ein Spieler mit
    2250 Elo mit seinem Handy gleich am Ende der
    Eröffnungsphase lange am Klo saß. Es machte mich so
    nervös ( Protestieren oder nicht- vielleicht ist er
    unschuldig??) , daß ich kurz nachdem er endlich
    zurückkam unkonzentriert agierte und schlechte
    Züge machte. Vielleicht hätte ich auch so gegen ihn
    verloren, aber… Ein Handy gehört nicht mit aufs Klo!!!

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  • 28. Oktober 2012 um 17:34 Uhr
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    richtig gute reaktion des schachklubs
    lutz riedel

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  • 29. Oktober 2012 um 17:33 Uhr
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    Zu Punkt 5. :
    Meiner Meinung nach wollte Falko Bindrich sein Smartphone nicht kontrollieren lassen, was immer die Gründe waren. Das ist grund genug um die Partie zu nullen. Das mit „privaten“ Bilder oder „Sensible Daten“ kann ja wohl stimmen, dann sollte er aber einen anderen Telefon mitnehmen, das den Schiedsrichter kontrollieren kann. Komisch auch das das Handy nicht in der Jacke war — oder war er auf Toilette mit der Jacke. De Fakto ist der Betrug noch nicht bewiesen, die Nullung der Partie jedoch recthtfertigt.

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  • 29. Oktober 2012 um 20:40 Uhr
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    Hallo Schachclub Eppingen,

    ein klares, gutes Statement – gut, dass der Verein eine Reaktion gezeigt hat.
    Allein mit Punkt 5 bin ich nicht einverstanden. Herr Bindrich hat sich geweigert, sein Handy dem Schiedsrichter vorzulegen. Er hat somit eine Prüfung („Dopingprobe“) verweigert, so dass er nach den geltenden Regeln als schuldig anzusehen ist.

    Das ist Pech für ihn und schade für den Schachsport, aber in dubio pro reo kann man hier auf gar keinen Fall mehr anwenden – auch zum Schutze aller Spieler, die sich ohne ihr Handy durch eine Turnierpartie kämpfen.

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  • Pingback:Betrugsvorwürfe gegen GM Falko Bindrich - Seite 28

  • 29. Oktober 2012 um 23:59 Uhr
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    Ich finde es nicht unverständlich, daß Falko Bindrich da auf stur geschaltet hat: Leute, die ihm auf das WC folgen, Leute, die unter die Klotüre spähen, Leute, die sein Handy durchforsten wollen – ein Fall von Big Brother’s watching you, und Ungemach in dieser konzentrierten Form muß doch eine Abwehrreaktion hervorrufen! Daß Herr Bindrich das Handy, wenn es denn tatsächlich sensible Daten enthält, mit auf die Toilette nimmt, ist begreiflich. In der Frage, wie oft und in welchen Abständen er das WC aufgesucht hat, scheiden sich offenbar die Geister. Was jedenfalls gegen einen Schwindelverdacht spricht (und da hätte ihm sein Verein ohne weiteres den Rücken stärken können), ist die Tatsache, daß Herrn Bindrich keine Computerzüge nachzuweisen sind. Also doch nur eine Ãœberreaktion der Gegner und des Schiedsrichters?

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  • 30. Oktober 2012 um 01:57 Uhr
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    Die Stellungnahme zeigt genau jene Seriosität und Professionalität, die GM Bindrich leider hat vermissen lassen!

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  • 30. Oktober 2012 um 02:33 Uhr
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    Bindrich wusste genau warum er sein mobile nicht zeigen wollte. Jetzt windet er sich wie ein Aal, und versucht mit absurden Erklärungen seine Unschuld zu beteuern. Das wirkt ziemlich lächerich. Die Handschrift seines Vaters ist deutlich zu erkennen, der schon damals den Betrug seines Sohnes auf playchess wegreden wollte. Feller, Natsidis, Bindrich, Vidoniak, Kotainy, Illner sind nur die Spitze des Eisbergs. Funktionäre und Organisatoren müssen sich schleunigst Massnahmen überlegen um jeglichen Betrug im Schach auszuschliessen. Im Fall Bindrich halte ich eine Sperre von 5 Jahren für das mindeste einer gerechten Strafe.

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  • 31. Oktober 2012 um 13:43 Uhr
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    Hallo Daniel,

    5 Jahre Sperre für Bindrich halte ich für total überzogen.
    Die Dopingrichtlinien, die auch die FIDE und der DSB anerkennt, sehen eine Sperrung beim Erstfall von 2 Jahren vor.
    Allerdings sehen sie auch eine Disqualifikation der Mannschaft vor !

    MfG

    M. Müller

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  • 1. November 2012 um 13:39 Uhr
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    Eine ausgesprochen seriöse und auch souveräne Stellungnahme des ersten Vorsitzenden, neutral, zielsicher und objektiv. Bemerkenswert auch, wie Herr Eyer sich vor seinen Verein stellt und versucht, die Seinen zu schützen.

    Faktisch ist der Fall doch klar: Die Spielregeln der Turnierordnung besagen, dass eine Partie zu nullen ist, wenn bei begründetem Betrugsverdacht das Hilfsmittel nicht vorgezeigt wird, um den Verdacht aus der Welt zu räumen. Dies hat Bindrich nicht getan. Warum also wird sich hier um die Null gestritten?

    Zur Sperre: Nur dann, wenn man ihm definitiv Betrug nachweisen kann, da hat Herr Eyer vollkommen Recht, solange hat er als unschuldig zu gelten.

    Schaut euch Rasmus Svane an, völlig natürlich und normal und der Sieg gegen Kazimdshanov war erst der Anfang.^^

    Kommentar vom Web-Master wegen beleidigender Aussage gekürzt.

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  • 1. November 2012 um 22:06 Uhr
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    Ja ich weiss Tango11. Das Strafmass ist meines Erachtens viel zu niedrig. Artur Kogan hat auf facebook dazu aufgerufen: lebenslange Sperre für Cheater, und hat eine Reihe von Fürsprechern gefunden. 5 Jahre Sperre für einen Wiederholungstäter wie Bindrich sind nicht zu hart, aber gut, man kann da unterschiedlicher Ansicht sein. Elektronischer Betrug ist das Ende des Schachs zwischen Menschen, die Bedrohung nimmt stetig zu. Leider wird durch die fortschreitende technische Entwicklung das Betrügen immer einfacher. Dass sehr viele Spieler dazu willens sind, lässt sich aud diversen Internetservern beobachten. Die Betreiber kommen kaum nach, alle Cheater aus dem Verkehr zu ziehen. Im otb-Schach ist das Betrügen noch mit etwas Aufwand verbunden: Feller brauchte Helfer, Kotainy seinen Vater. Die plumste Art hat uns Bindrich gereade demonstriert. Generelles Handyverbot im Turniersaal wurde bei der Schacholympiade in Istanbul verhängt und allgemein akzeptiert. Das ist ein Anfang und wird in der Zukunft vielleicht bald obligatorisch werden. Daneben könnten Stafen die die Spieler empfindlich treffen eine Abschreckung sein. Dazu müssten sie allerdings höher sein als 2 Jahre Sperre.

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  • 22. Dezember 2012 um 03:10 Uhr
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    Ich finde dass das handy ausgeschaltet ans brett gehoert und jeder der es von dortaus mit aufs klo nimmt, macht sich sofort verdaechtig und muss mit konsequenzen rechnen. das habe ich bei uns in der uni waehrend der pruefung so eingefuehrt, und das klappt wunderbar!

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