Schach-Event in der Hardwaldhalle am Berliner Ring
Zur Live Ãœbertragung der Bundesliga Partien
Zum ersten Mal hält der Bundesligazug in der Saison 2008/09 in Eppingen. Ab Samstag, den 13.12.2008 ab 14:00 Uhr ticken die Schachuhren in der Hardwaldhalle am Berliner Ring.
Eppingens Reisepartner OSG Baden-Baden hat sein erstes Gastspiel in der Fachwerkstadt; dazu kommt der Tabellen-Zweite SC Kreuzberg Berlin in den Kraichgau, begleitet von Reisepartner USV TU Dresden, Neuling und Tabellenschlusslicht. Abgesehen von den Amateuren aus „Elbflorenz“ ist ein illustres Feld vertreten: die Badestädter von der Oos sind dreifacher Deutscher Meister in Folge und sind auch in diesem Jahr auf dem besten Wege, die Meistertrophäe erneut ins Mittelbadische zu holen. Auch der SC Eppingen braucht sich nicht zu verstecken; die Fachwerkstädter belegen mit 10:4-Punkten einen sensationellen 4. Platz und haben sich im oberen Mittelfeld festgesetzt.
Dass zu Spielbeginn am Samstag die Plätze 2 und 4 für Kreuzberg und Eppingen noch aktuell sind, ist zweifelhaft, denn am Freitag, den 12.12.2008 ab 16:00 Uhr werden in Bad Wiessee und Essen die beiden noch ausstehenden Begegnungen der 7. Runde gespielt (TV Tegernsee gegen FC Bayern München und SF Katernberg gegen SV Mülheim-Nord). Da ist es wahrscheinlich, dass im Bayern-Derby Tegernsee hoch gewinnt und sich bei den „Ruhrpottlern“ Mülheim durchsetzt. Danach wäre die Bundesliga-Tabelle wieder im Gleichgewicht!
Am Samstag und Sonntag geht es in Bad Wiessee, Bochum, Essen und Eppingen um die Punkte der 8. und 9. Runde. In Eppingen kommt es am Samstag, ab 14:00 Uhr zunächst zum Duell Eppingen gegen Kreuzberg. Die Berliner waren im Vorjahr überraschend auf dem letzten Platz der Eliteliga gelandet, aber nach dem Rückzug des TSV Bindlach-„Aktionär“ wieder in die Klasse eingereiht worden, nachdem alle Vorberechtigten verzichtet hatten. Dieses Jahr haben die Hauptstädter schon nach der Hälfte der Saison das Klassenziel erreicht. Ob es mehr wird, muss sich zeigen.
Zuletzt in Dresden fehlte noch Mannschafts-Olympiasieger Gabriel Sargissian, der an einem Staatsempfang in Yerewan teilnahm, mit dem das kleine Land im Kaukasus sein erfolgreiches Team ehrte. In Eppingen geht man davon aus, dass der „Pointgetter“ der Olympiade (9 Punkte aus 11 Partien) am Spitzenbrett der Berliner sitzen wird. Wenn er antreten sollte, wer wird am Samstag dann sein Eppinger Gegner sein? Europameister Sergei Tiviakov oder gar Neu-GM Arik Braun? SCE- Teamchef Hans Dekan hält sich bei dieser Frage noch bedeckt.
Das Wissen um die Formation der Fachwerkstädter würde auch die Frage nach dem Favoriten beantworten. In Bestbesetzung sind die Eppinger etwas stärker, aber auch die Berliner haben noch manchen personellen Pfeil im Köcher.
Die Parallelbegegnung zwischen Baden-Baden und Dresden wird mit Sicherheit mit einem hohen Sieg der Badestädter enden. Interessant ist allenfalls, wie der Meister antritt. Ist der indische Weltmeister Viswanathan Anand mit von der Partie oder vielleicht der 18-jährige Norweger Magnus Carlsen, einer seiner potentiellen Nachfolger? Auch die Sachsen haben eine Schachlegende in ihren Reihen: der langjährige DDR-Vorkämpfer Wolfgang Uhlmann –inzwischen 73 Jahre alt – war in den 70er-Jahren der vergangenen Jahrhunderts bis ins Kandidatenturnier zur Weltmeisterschaft vorgedrungen und ist immer noch aktiv. Ob er den weiten Weg nach Eppingen auf sich nimmt, ist nicht sicher. Sein Start wäre bestimmt was für Schach-Nostalgiker.
Am Sonntag, ab 10:00 Uhr tauschen dann die Badener ihre Gegner. Baden-Baden trifft auf Kreuzberg und ist klar favorisiert. Auch die Eppinger, die gegen die bisher punktlosen Dresdener spielen müssen, werden sich die Butter sicherlich nicht vom Brot nehmen lassen.
Alle Bundesligabegegnungen – auch die von den anderen Spielorten – werden live im Internet übertragen auf der Homepage: www.schachbundesliga.de.
In Eppingen kann man die Spiele in der Hardwaldhalle am Berliner Ring natürlich auch im Original oder auf der Videoleinwand im Zuschauerraum ansehen. In den Kaderranglisten der teilnehmenden Vereine stehen 36 Großmeister, von denen viele an den Brettern sitzen werden, darunter auch solche der Weltklasse. Vielleicht sogar der Weltmeister selbst!