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Von Platz 15 der Startrangliste sprang das Team fast noch auf den Medaillenrang

Am Freitagabend lehnte man sich in Naumburg (Saale) im Eppinger Team zufrieden zurück. Viermal hatte man gegen nach Wertung deutlich überlegene Mannschaften gut dagegen gehalten und sich mit 5:3-Punkten eine gute Ausgangsposition verschafft, so dass Teamchef Jonas Reimolds Prognose eines einstelligen Tabellenplatzes keine Vision mehr schien. Und am Samstagmorgen hatte man mit Königsspringer Iserlohn erstmals einen Gegner, gegen den man als 2,64:1,36-Favorit ans Brett ging. Die Westdeutschen wehrten sich tapfer, aber nach Christopher Noes schneller Führung am Spitzenbrett schafften Cedric Hahn, Nicolai Bay und Philipp Essig die notwendigen Remisen zum 2,5:1,5-Sieg. Das bedeutete wieder zwei schwere Gegner in den restlichen beiden Runden, aber das konnte die mittlerweile sehr selbstbewusst gewordenen Fachwerkstädter nicht mehr schrecken.
Am Samstagmittag musste das Team gegen den Stader SV ran. Die Niedersachsen -Platz 6 der Startrangliste – waren 2,29:1,71-Favorit. Nach Gewinnen von Christopher Noe und Nicolai Bay und sowie einer Niederlage von Philipp Essig, der an Brett 4 den Vorzug erhalten hatte, stand es lange 2:1, aber Cedric Hahn verlor und so war es nichts mit dem erhofften Sieg. Es half nichts: am Sonntagmorgen musste man an Tisch 1 gegen den Turnierfavoriten SV Lingen antreten, der inzwischen mit einem glatten 3:1 gegen die SG Köln-Porz die Führung übernommen hatte. An Tisch 2 spielte die punktgleiche SG Köln-Porz gegen den SC Vaterstetten, den Dritten der Startrangliste. Es wurde ein heißer Tanz um Titel und Plätze. Bei Eppingen kam wieder Philipp Essig zum Einsatz, da Jan Schückler unpässlich war und darum bat, nicht spielen zu müssen. Philipp Essig und Cedric Hahn verloren – zumindest bei Essig unnötig, der sogar Gewinnchancen hatte und auch bei Hahn recht unglücklich. 2:0 also für Lingen, das hoher 3,04:0,96-Favorit war! Parallel hielt Porz, das zwei Brettpunkte weniger hatte, mit einer eigenen 2:0-Führung dagegen- ein echtes Finale! Dramatisch wurde es, als Nicolai Bay für Eppingen nach guter Endspielleistung den Anschluss erzielte und auch Vaterstetten auf 1:2 herankam. Die Domstädter hielten die letzte Partie remis und sicherten damit ihren 2,5:1,5-Sieg. Nun kam es auf die Parallelbegegnung an. Ein Remis an Brett 1 hätte Lingen genügt. Dort saßen sich mit Christopher Noe und Thorben Koop die beiden wertungsbesten Spieler des Turniers gegenüber. Noe war sehr gut eingestellt und eroberte mit einer schönen Kombination einen Bauern. Würde das im Springerendspiel reichen? Auf der DSB-Site im Internet wurde Lingen schon als Meister gehandelt (wohl wegen eines Ãœbermittlungsfehlers). Noe gewann die Partie nach sehr guter Endspielleistung nach knapp fünf Stunden, schaffte damit das 2:2, kürte die SG Köln- Porz zum Meister und verschaffte gleichzeitig seinem Team, dem als der Nummer 15 der Startrangliste niemand eine Chance gegeben hatte, Platz vier hinter dem Stader SV und damit den größten Erfolg nach dem Gewinn der deutschen U20-Meisterschaft im Jahr 2006. Gefühlt wohl noch höher zu bewerten, weil alle Spieler der eigenen Jugendarbeit entstammen.
Aus der Eppinger Mannschaft ragten Christopher Noe mit 6,0 Punkten aus 7 Partien und Nicolai Bay mit 5,0 Punkten aus 7 Partien (beide ohne Niederlage) heraus. Noe erhielt den Brettpreis an Brett 1, Bay verpasste den Preis an Brett 3 nur wegen der etwas schlechteren Feinwertung. Nicolai Bay wird sich um satte 116 Wertungspunkte verbessern. Aber auch Cedric Hahn mit seinen 2,5 Punkten aus 7 Partien kann angesichts sehr guter Gegner mehr als 40 Punkte zulegen. Der immer optimistische Philipp Essig (2,0 aus 5) und Jan Schückler (0,0 aus 2) waren nicht ganz zufrieden, fügten sich aber in das Team harmonisch ein.
Jonas Reimold – Betreuer, Trainer und Fahrer – bedankte sich bei seinem Team, das sehr gut harmonierte, aber auch bei den anderen Fahrern, die die weite Reise auf sich genommen hatten (Hans Dekan bei der Hinfahrt sowie die Eltern Essig bei der Rückfahrt).
Auch an anderen Spielorten wurde „zwischen den Jahren“ um deutsche Meistertitel gespielt. In Osnabrück holte sich der SK Bebenhausen bei den Jungs die U20-Meisterschaft. Bei den Mädels landete dort der TSV Schott Mainz auf Platz 1 mit der Eppinger Gastspielerin WFM Alisa Frey (die Kölner Studentin spielt zusätzlich bei Mainz in der Frauenmannschaft – das ist zulässig). Bei der U14 in Magdeburg siegte die TuS Makkabi Berlin und das Turnier der U12 in Verden/Aller wurde eine sichere Beute des Lübecker SV von 1873. In diesem Wettbewerb wurden die SF Heilbronn-Biberach unter 20 Mannschaften Elfter. Die Jungs aus Biberach trainieren regelmäßig am Talentstützpunkt Eppingen – Schwaigern.

Eppingens U16 sensationeller Vierter in Naumburg

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