OSC Baden-Baden wieder auf Titelkurs
Die 1. Bundesliga ist noch stärker geworden. Eine ELO-Prognose zeigt auf, dass der Schnitt an den ersten 10 gemeldeten Brettern von 2.545 in den letzten beiden Spielzeiten auf bisher unerreichte 2.559 angestiegen ist. Meister OSC Baden-Baden sprengt alle Rekorde. An den Brettern 1 bis 10 weist die Weltauswahl aus der Bäderstadt einen sensationellen ELO-Schnitt von 2.700 aus und lässt dabei alle Mitbewerber weit hinter sich. Auf Platz 2 liegt überraschend der SV Mülheim-Nord (2.611), der nur wegen des Rückzugs von Rekordmeister SG Köln-Porz in der Klasse geblieben war. Der Schock saß bei dem Team aus dem „Kohlenpott“ offenbar tief. Mit fünf starken Großmeistern wurde hochgerüstet, um eine Wiederholung der Vorjahrespleite zu vermeiden. Das propagierte Saisonziel „vordere Tabellenhälfte“ hört sich da eher bescheiden an.
Eppingens Reisepartner TV Tegernsee (2.598) gehört ebenso wie der SC Remagen und Exmeister SV Werder Bremen (beide 2.596) zu den heißen Medaillenanwärtern. Stärker eingeschätzt hatte man ursprünglich den TSV Bindlach-„Aktionär“ (2.572). Für die Oberfranken spricht im Wettbewerb möglicherweise, dass sie fast regelmäßig mit der gleichen Mannschaft antreten und so ihre optimale Spielstärke ausreizen, während bei anderen –nominell stärkeren- Teams einige gemeldete Spieler eine „Drohkulisse“ darstellen, aber in der Praxis seltener am Brett sitzen werden.
Der SC Eppingen wird rechnerisch mit einem Schnitt von 2.542 auf Platz 11 prognostiziert noch vor Vizemeister Hamburger SK (2.538). Teamchef Hans Dekan wird es gerne hören. Aber auch bei den Hanseaten muss man davon ausgehen, dass insbesondere die Spitzenbretter permanent zur Verfügung stehen. Verbunden mit guten Nerven und einer ungeheuren Kampfmoral erklärt das wohl auch den Leistungssprung in der Vorsaison. Kann es eine Wiederholung geben?
Auf den Abstiegsplätzen stehen zunächst mal wieder alle vier Aufsteiger: Godesberg (2.514), Trier, Zehlendorf (beide 2.502) und Erfurt (2.445). Und das trotz enormer Verstärkungen einiger Teams! Aber das letzte Wort ist da längst nicht gesprochen. Insbesondere Godesberg und Zehlendorf haben junge Spieler mit enormen Steigerungsmöglichkeiten in ihren Reihen.
Der SC Eppingen sollte sich vorsehen!
Vor zwei Jahren gab es bereits einmal ein „Fotofinish“ zwischen Eppingen und Godesberg. Dieses Mal wäre es kein Fernduell. Denn just am letzten Doppelspieltag am 05.-06.04.2008 treffen die beiden Mannschaften in der Remagener Rheinhalle aufeinander.
Für Spannung ist jedenfalls gesorgt!