Gegen Kreuzberg und Zehlendorf wären Punkte überlebensnotwendig

Ob die Reise in die Bundeshauptstadt zum sportlichen Erfolgserlebnis für eine kleine Fangruppe aus dem Kraichgau, die ihr Kommen angekündigt hat, werden wird, bleibt abzuwarten. Voraussetzung wird in jedem Fall sein, dass die Fachwerkstädter endlich einmal ihr personelles Potential ausschöpfen, bevor es zu spät ist. Und selbst dann würde es gegen die Hauptstädter verdammt schwer werden.
Der erste Gegner am Samstag, den 09.02.2008 ab 14:00 Uhr ist der SC Kreuzberg Berlin. An den Spitzenbrettern der Berliner sind GM Levon Aronian (gerade Co-Sieger in Wijk aan Zee geworden und Nummer 10 der Weltrangliste) und GM Gabriel Sargissian gemeldet. Die beiden Armenier sind Mitglied der Olympiasiegermannschaft von 2006 in Turin. Die Kreuzberger Nummer 3, der Pole GM Bartosz Socko gehört zur erweiterten Weltklasse. Wenn dieses Trio am Samstag am Brett sitzen sollte, werden die Spitzenleute des SCE einen guten Tag brauchen, wenn sie nicht überspielt werden wollen.
Die beiden Armenier haben bis zum 27.01.2008 in Wijk aan Zee, der Pole bis 30.01.2008 in Gibraltar mitgespielt und eine ausreichende Erholungszeit bedeutet die erhöhte Wahrscheinlichkeit ihres Einsatzes.
Aber auch die „Hintermannschaft“ der Kreuzberger ist nicht zu verachten. Neben einigen weiteren Großmeistern und internationalen Meistern sind hier auch die Vorkämpferinnen Deutschlands und Österreichs, Elisabeth Pähtz und Eva Moser gemeldet, beide Frauengroßmeisterinnen und allgemeine internationale Meisterinnen, neben der Französin moldawischer Herkunft Almira Skripchenko (Werder Bremen) mit gleicher Titulatur die einzigen Vertreterinnen des „schönen Geschlechts“, die in der von Männern dominierten Eliteliga nicht immer, aber doch häufig zum Einsatz kommen.
Am Sonntag, den 10.02.2008 ab 10:00 Uhr geht es dann für die Eppinger gegen den Gastgeber SK Zehlendorf Berlin.
Vor Abgabe der Ranglisten zum 01.08.2008 war Aufsteiger Zehlendorf überall als klarer Abstiegskandidat gehandelt worden. Chancenlos war der Verein aus dem Süden Berlins in der Saison 2005-06 abgestiegen. Als dann aber die neuen Ranglisten Anfang August 2008 erschienen, gab es für die Rivalen einen Schock. Mit neuem Mäzen und sechs Neuzugängen (je drei Großmeister und drei internationale Meister) war aus der vermeintlich „grauen Maus“ ein respektabler Gegner geworden. Dass die starke Aufstellung nicht nur eine Drohkulisse ist, sondern Realität, beweist der Tabellenplatz der Berliner, die durchaus in der Lage sind, die Klasse zu halten.
Für den verzweifelt um den Verbleib kämpfenden SC Eppingen und seinen besser platzierten Reisepartner TV Tegernsee hängen die Trauben im Bürgersaal des Rathauses Zehlendorf an beiden Tagen jedenfalls sehr hoch.
Eine LIVE- Übertragung aus dem Rathaus Zehlendorf wird es wahrscheinlich nicht geben; ein „Liveticker“ sollte hingegen eingerichtet sein. Von den anderen Spielorten (Erfurt, Solingen, Godesberg) hat bis jetzt nur der Godesberger SK eine LIVE- Übertragung angekündigt (mit Godesberg, Remagen, Bremen und Hamburg). Schachfans sei empfohlen, in der nächsten Woche in die Homepage www.schachbundesliga.de reinzuschauen, um aktuelle Informationen zu erhalten.
Im nächsten Jahr wird es für die Anhänger des „königlichen Spiels“ transparenter werden. Auf der Sitzung der Bundesligavereine vom 26.-27.01.2008 in Kassel (u.a. auch mit den SCE- Vorständen Rudolf Eyer und Heiko Zimmermann) wurde beschlossen, LIVE- Übertragungen in die Liste der Standards für Bundesligawettkämpfe aufzunehmen.

Entscheidet sich in Berlin das Schicksal des SCE?

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