Nach einjährigem USA-Aufenthalt nächstens wieder in Deutschland
Eigentlich ist er ja kein Neuer beim SC Eppingen. Seit 1993 und dann nach einem kurzen Gastspiel beim SK Zähringen wieder seit 1996 spielt der nun 37-jährige promovierte Althistoriker und Privatdozent bereits beim SCE. Im letzten Spieljahr pausierte er wegen eines beruflichen USA-Aufenthalts, kehrt aber im August 2008 wieder nach Freiburg zurück. Im Wintersemester vertritt er eine Professur in Konstanz. Berufliche und familiäre Verpflichtungen werden einem häufigen Einsatz im Bundesligateam des SCE im Wege stehen. Teamchef Hans Dekan hofft trotzdem, dass er Christian Mann gelegentlich als Joker einsetzen kann.
Im Schach galt der gebürtige Heilbronner (Stammverein ist der SV Böckingen) schon in jungen Jahren als Ausnahmetalent und Großmeisterkandidat. Bereits im Jahre 1991 erhielt der von der FIDE den Titel eines internationalen Meisters verliehen. Aber er entschied sich frühzeitig für die Präferenz von Studium und Beruf. Erstaunlich ist angesichts dieser Selbstbeschränkung die fast gleich bleibende Leistungskurve Christian Manns (ELO 2.461). Seine Stärken liegen im akribischen Herangehen an jede Partie und der großen Rechentiefe, die vor allem bei Endspielen sichtbar wird. Seine eingestandenen Schwächen erklären sich aus der Fokussierung auf den Beruf. Zum Durcharbeiten der neuesten Varianten und Abspiele – für Profis unerlässlich – fehlt ihm einfach die Zeit. Trotzdem ist er für jeden Großmeister ein respektabler und gelegentlich auch sehr erfolgreicher Gegner.
Im SCE -Team findet Christian Mann große Akzeptanz. Die Mehrheitssprache Ungarisch beherrscht der sprachgewandte Akademiker zwar nicht, aber mit Englisch klappt es mit den magyarischen Freunden, soweit diese nicht ohnehin Deutsch sprechen.
In Eppingen hofft man, dass der „Rückkehrer“ in der kommenden Saison doch hin und wieder mal am Bundesligabrett sitzen wird. Wann genau, wird natürlich vorher nicht verraten!
IM Dr. Christian Mann kommt zurück